24. Februar, 2025

Politik

Wahlrechtsreform auf dem Prüfstand: Union und Grüne drängen auf Korrektur

Wahlrechtsreform auf dem Prüfstand: Union und Grüne drängen auf Korrektur

Die Erfahrungen der kürzlich abgehaltenen Bundestagswahl haben die Debatte über das Wahlrecht erneut entfacht. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz kritisierte die von der Ampel-Koalition beschlossene Wahlrechtsreform als 'einseitig gegen die Union gerichtet'. Merz forderte eine Korrektur und kündigte Gespräche mit der SPD über mögliche Änderungen an. Die aktuelle Regelung führte dazu, dass 23 Direktkandidaten, die ihre Wahlkreise gewonnen haben, dennoch keinen Sitz im Bundestag erhalten konnten. Von diesen stammen 18 Kandidaten aus den Reihen der Union. Zudem sind vier Städtekreise gänzlich ohne Bundestagsabgeordnete, ein Umstand, den Merz als 'inakzeptabel' bezeichnete und der die Demokratie beschädige. Auch Ex-Grünen-Chef Omid Nouripour schloss sich dem Ruf nach Reformen an. Nouripour, der über die Landesliste der Grünen in den Bundestag eingezogen ist, äußerte Unverständnis darüber, dass er seinen Wählern in Frankfurt nicht erklären könne, warum ihre Erststimmen wirkungslos blieben. In Frankfurt gelang es zwei CDU-Kandidaten, ihre Wahlkreise zu gewinnen. Dennoch erhielten sie kein Mandat im Bundestag, was Nouripour als Anlass für eine parteiübergreifende Diskussion im neuen Bundestag sieht. Diese solle dazu dienen, Lösungen zu finden und gegebenenfalls Korrekturen am Wahlrecht vorzunehmen. Die Grünen hatten zusammen mit SPD und FDP die im Jahr 2023 verabschiedete Wahlrechtsreform mitgestaltet.