In Mosambik stehen die bevorstehenden Wahlen ganz im Zeichen eines möglichen Machtwechsels, obwohl die regierende Partei Frelimo mit einem halben Jahrhundert politischer Dominanz fest im Sattel zu sitzen scheint. Der charismatische Newcomer Venancio Mondlane stellt jedoch für die Partei und ihre Tradition der politischen Kontrolle die bislang größte Herausforderung dar.
Präsident Filipe Nyusi tritt nach zwei Amtszeiten ab und Daniel Chapo, Fresimos neuer Kandidat, soll die Nachfolge antreten. Seit der Unabhängigkeit von Portugal 1975 hält Frelimo die Zügel in der Hand und wurde oftmals der Wahlmanipulation beschuldigt – Vorwürfe, die sie konsequent zurückweisen. Die auch in diesem Jahr kritischen Stimmen lassen vermuten, dass der Wahlprozess aufs Neue von Kontroversen begleitet sein könnte.
Mondlane, der einstige Renamo-Politiker, hat insbesondere die junge, desillusionierte Generation hinter sich gebracht. Er könnte nicht nur Frelimo gefährlich werden, sondern auch der offiziellen Oppositionspartei Renamo, der er bis vor Kurzem als Kandidat treu verbunden war. Ein potenzieller Machtwechsel könnte tiefgreifende Folgen auf die wirtschaftspolitische Lage haben, zumal das Land unter einer sowie einer islamistischen Aufstandsbewegung im Norden leidet, die milliardenschwere Gasprojekte zum Erliegen gebracht hat.
Die ökonomischen Pläne der Kandidaten wirken jedoch noch vage, wie Experten bemängeln. Trotz der Zusicherungen von Arbeitsplatzschaffung und Infrastrukturprojekten fehlen aufgrund von Sparmaßnahmen des Internationalen Währungsfonds und des hohen Schuldenlevels wohl die finanziellen Mittel.
In den Startlöchern steht Chapo, der Business-affin gilt und als früherer Gouverneur der Provinz Inhambane über Gasgeschäftserfahrung verfügt. Seine Rolle könnte elementar für den Abschluss dringend benötigter Gas- und Bergbauverträge sein, um Mosambiks wirtschaftliche Zwangslage zu entschärfen.
Ob die Wahlen friedlich verlaufen, bleibt abzuwarten. Die Vergangenheit zeigt, dass bei angefochtenen Ergebnissen oft Unruhen ausbrechen – eine Perspektive, die Aktivisten und Beobachter mit Sorge sehen.