Die Ergebnisse der Wahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sollten für alle etablierten Parteien in Deutschland eine Mahnung sein. Ungeachtet dessen, ob es sich um SPD, CDU, Grüne, FDP oder Linke handelt, fordert die aktuelle Situation von ihnen eine ernsthafte und demütige Reflexion.
Es ist nicht die Zeit, die Wahlergebnisse nach traditionellen parteipolitischen Mustern zu interpretieren und daraus Kapital zu schlagen. Keine Partei hat einen Grund, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Vielmehr müssen alle demokratischen Kräfte, die es ins Parlament geschafft haben, sich darüber im Klaren sein, dass nur mit Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Offenheit für ungewöhnliche Koalitionen eine stabile Regierung möglich ist.
Diese neue Zeit erfordert möglicherweise auch Koalitionen mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht. Die kommenden Jahre sollten im Zeichen guten Regierens und aufmerksamen Zuhörens stehen, um den Befürchtungen und Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden. Andernfalls könnten nur die Gegner der Demokratie von der gegenwärtigen Unzufriedenheit profitieren.