Nach den Ergebnissen der Bundestagswahl erlebten die deutschen Staatsanleihen einen leichten Dämpfer. Der Euro-Bund-Future, ein zentraler Terminkontrakt, sank um 0,22 Prozent auf 132,30 Punkte und gab damit einen Teil der Zugewinne vom Freitag ab. Gleichzeitig erhöhte sich die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auf 2,48 Prozent. Die Entwicklung reflektiert eine positive Reaktion des Aktienmarktes, der durch den sich abzeichnenden Machtwechsel in Deutschland belebt wird. Die Union, bestehend aus CDU und CSU, konnte die Wahl klar für sich entscheiden und steht vor der möglichen Ernennung von Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler. Diese politische Verschiebung verspricht, zumindest in Teilen, die Umsetzung von Merz' wirtschaftspolitischer Agenda. Doch trotz des Wahlsiegs könnte ein Heer von Herausforderungen die politischen Vorhaben beschweren: Die gute Position von AfD und Linkspartei im Bundestag, die zusammen etwa ein Drittel der Sitze einnehmen, könnte die nötigen Änderungen des Grundgesetzes blockieren. Für den weiteren Tagesverlauf steht eine wichtige Veröffentlichung an: Daten des Ifo-Geschäftsklimaindex, die für Aufschluss über die aktuelle wirtschaftliche Stimmung in Deutschland sorgen sollen. Analyst Günther Scheppler von der DZ Bank erwartet vor dem Hintergrund einer Stabilisierung der Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe eine leichte Aufhellung des Geschäftsklimas für Februar. Größere Anstiege seien aufgrund der US-Zollpolitik jedoch nicht in Sicht.
Politik
Wahlen in Deutschland: Aktienmärkte beflügelt, Staatsanleihen schwächeln
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