21. September, 2024

Politik

Wahl-Spannung in Brandenburg: Ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Extreme

Wahl-Spannung in Brandenburg: Ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Extreme

Kurz vor der Landtagswahl in Brandenburg sind die Parteien auf der Zielgeraden und das Rennen um den Wahlsieg bleibt offen. Ministerpräsident Dietmar Woidke hat die Bürgerinnen und Bürger beim Abschluss des SPD-Wahlkampfes in Oranienburg aufgefordert, am Sonntag gegen Rechtsextremismus zu votieren. Aktuelle Umfragen zeigen ein knappes Rennen zwischen Woidkes SPD und der AfD, die in Brandenburg vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird.

Woidke betonte die Brisanz der Wahl: "Es steht spitz auf Knopf. Wir oder Die." Wenige Tage vor der entscheidenden Abstimmung versprach er, jeglichen Schaden vom Land abzuwenden: "Wir werden alles tun, damit unsere stolze Brandenburger Flagge keine braunen Flecken bekommt."

Ähnliche Worte fand Bundeskanzler Olaf Scholz in Niedergörsdorf, als er die Bedeutung einer starken SPD betonte: "Es ist wichtig, dass am Sonntag die SPD und nicht die AfD die stärkste Partei wird. Offenheit und Weltoffenheit sind entscheidend für die Stabilisierung unserer Wirtschaft." Scholz kündigte zudem an, in der Koalition mehr Klartext zu sprechen: "Es ist Zeit für klare Worte."

Angesichts niedriger Umfragewerte konnte Woidke nur bedingt auf die Unterstützung von Scholz zählen und distanzierte sich teilweise von der Berliner Ampel. Sollte die AfD die SPD überholen, will Woidke nicht für eine neue Regierung zur Verfügung stehen, was auch Scholz in Bedrängnis bringen könnte.

Im ZDF-Politbarometer Extra, das am Donnerstag veröffentlicht wurde, liegt die AfD mit 28 Prozent nur noch einen Prozentpunkt vor der SPD. Noch spannender wird der Einzug der Grünen und Linken in den Landtag, die laut Umfragen beide unter der Fünf-Prozent-Hürde liegen. Eine Klausel könnte ihnen jedoch den Einzug ermöglichen, sofern sie ein Direktmandat gewinnen.

Die CDU beendete ihren Wahlkampf am Samstag in Potsdam mit Spitzenkandidat Jan Redmann und Bundesvorsitzendem Friedrich Merz. Die Partei steht bei 14 Prozent, dicht gefolgt vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 13 Prozent. 27 Prozent der Befragten sind noch unentschlossen, wen oder ob sie wählen werden.

Am Sonntag sind etwa 2,1 Millionen Brandenburger zur Wahl aufgerufen. Sollte die AfD stärkste Kraft werden, wäre es in Brandenburg und bundesweit das zweite Mal nach der Landtagswahl in Thüringen im September 1. Die SPD stellte seit 1990 traditionell den Ministerpräsidenten in Brandenburg.