Nach einem denkbar knappen Scheitern bei der Bundestagswahl prüft das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) rechtliche Schritte gegen das Wahlergebnis. Sahra Wagenknecht und Amira Mohamed Ali äußerten in Berlin, dass insbesondere die kurze Frist für die Briefwahl der im Ausland ansässigen Wahlberechtigten eine Rolle spielen könnte, da diese möglicherweise die Teilnahme erschwert habe. Lediglich 13.400 Stimmen fehlten dem BSW, um über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen, was laut Wagenknecht Anlass gibt, die Gültigkeit des Ergebnisses zu hinterfragen.
Im Hinblick auf ihre Zukunft an der Spitze der im Jahr 2024 gegründeten Partei wollte sich Wagenknecht jedoch noch nicht festlegen. Stattdessen betonte sie, dass es Beratungen innerhalb der Parteigremien geben werde, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird. Unterdessen wies Amira Mohamed Ali auf Verwechslungen des BSW mit Bündnis Deutschland in einigen Wahllokalen hin, die ebenfalls einer rechtlichen Prüfung unterzogen werden sollen.
Ferner plant Wagenknecht rechtliche Schritte wegen ihrer Meinung nach irreführender Umfragewerte, die am Wahlabend auf der Plattform X auftauchten und das BSW irreführend mit nur drei Prozent angaben. Diese fehlerhaften Werte könnten einen Einfluss auf das Wahlverhalten gehabt haben, so Wagenknecht.
Trotz der Enttäuschung über das Ergebnis betont Wagenknecht, dass das BSW weiterhin als Partei Bestand haben wird. Sie verwies auf die begrenzten Mittel und personellen Ressourcen im Wahlkampf sowie die Herausforderungen durch Regierungsbeteiligungen in einigen Bundesländern. Während das Thema Migration im Wahlkampf bearbeitet wurde, gehe es darum, auch mit sozialen Themen wieder mehr Gehör in den Medien zu finden. Die begrenzte Mitgliederzahl, die bisher nur 1200 Personen umfasst, sei strategischer Natur und werde zukünftig anders gehandhabt.