Israel und die libanesische Miliz Hisbollah nähern sich einem möglichen Waffenstillstandsabkommen, welches in den kommenden Tagen abgeschlossen werden könnte, so mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dennoch fliegen weiterhin Raketen zwischen beiden Seiten hin und her.
Das israelische Sicherheitskabinett wird voraussichtlich am Dienstag über das Abkommen abstimmen, wobei ein erfolgreicher Durchgang als wahrscheinlich gilt. Dies würde die Grundlage für eine gleichzeitige Bekanntgabe durch die Vermittler USA und Frankreich schaffen, erklärte ein israelischer Beamter.
US-amerikanische und französische Vertreter äußerten am Montag, dass bedeutende Fortschritte erzielt wurden, aber weiterhin Arbeit zu erledigen sei. Nationaler Sicherheitsratssprecher John Kirby betonte, dass der Deal erst dann abgeschlossen sei, wenn alles verhandelt ist.
Michael Herzog, der israelische Botschafter in den USA, bestätigte gegenüber einem Radiosender, dass der Abkommensabschluss nah sei, jedoch noch einige Detailfragen geklärt werden müssten. Die Sitzung des Sicherheitskabinetts zur Genehmigung wurde von Axios bereits angekündigt.
Ein 60-Tage-Plan unter Aufsicht der USA sieht vor, dass Hisbollah-Kämpfer nordwärts des Litani-Flusses ziehen. Die Kontrolle umfasst auch, dass keine zusätzlichen iranischen Waffen nach Libanon gelangen. Israel behält sich das Recht vor, Verstöße, die nicht angemessen adressiert werden, entsprechend zu ahnden.
Der israelische Schekel gewann an diesem Montag 1,7% gegenüber dem Dollar und verzeichnete damit seine beste Leistung seit einem Monat. Ölpreise sanken in der Hoffnung, dass ein Abkommen die Spannungen im Nahen Osten mildert.
Trotz der optimistischen Aussichten bleibt unklar, ob die Hisbollah dem Waffenstillstand zustimmen wird. Ähnliche Vorhersagen über bevorstehende Einigungen gab es in der Vergangenheit von israelischen und US-Vertretern, häufig wurden sie jedoch durch Meinungsverschiedenheiten vereitelt.