Eine vorläufige Einigung im andauernden Konflikt zwischen Israel und der Hamas scheint in Sicht. Die islamistische Gruppe kündigte die Freilassung israelischer Geiseln an, jedoch blieb eine Bestätigung aus Jerusalem zunächst aus. Vermittlungsversuche in Ägypten führten zu der Zusage der Hamas, die Vereinbarungen zur Waffenruhe zu respektieren und drei Geiseln freizugeben. Ein kleiner Durchbruch, der die gespannte Lage im Nahen Osten vorerst zu beruhigen vermag.
Unterstützt von katarischen und ägyptischen Unterhändlern verliefen die Gespräche in Kairo offenbar positiv. Beide Länder bleiben weiterhin bestrebt, bestehende Hindernisse abzubauen. Ursprünglich war für Samstag eine Freilassung weiterer Geiseln geplant, jedoch verschob die Hamas diese aufgrund von Vorwürfen gegen Israel. Das Land habe sich angeblich nicht an die Absprachen zur Waffenruhe gehalten, was von israelischer Seite strikt zurückgewiesen und mit der Wiederaufnahme von Kampfhandlungen quittiert wurde, sollte keine Bewegung im Geiselaustausch erfolgen. Geplant ist auch die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug.
Parallel entzündete sich eine Diskussion über Hilfslieferungen für den Gazastreifen. Die Hamas behauptet, Israel blockiere Lieferungen von Bautätigkeiten unterstützenden Maschinen und Wohncontainern. Offizielle Stellen in Israel hingegen geben an, dass bereits 15.000 Lastwagen mit humanitärer Hilfe das Gebiet erreicht hätten, darunter dringend benötigte Lebensmittel, Medikamente und andere lebenswichtige Güter. Zudem wird die Lieferung von 15 Millionen Litern Treibstoff durch Katar bekanntgegeben, um die Energieversorgung von Krankenhäusern und Notunterkünften sicherzustellen.
Erschwerend kommt die internationale Aufmerksamkeit hinzu: US-Präsident Donald Trump und Benjamin Netanjahu drohten der Hamas, sollten Geiseln nicht freigelassen werden, mit ernsthaften Konsequenzen. Ohad Ben Ami, kürzlich freigelassen, sorgte mit seinem geschwächten Zustand für Aufsehen in Israel. Trotz der Freisetzung insgesamt 16 israelischer Geiseln in den letzten Austauschaktionen wird weiterhin an der Freilassung aller verbleibenden Überlebenden gearbeitet.