Die jüngste Waffenruhe im Gazakonflikt markiert einen bemerkenswerten diplomatischen Erfolg, den sowohl der scheidende Präsident Joe Biden als auch sein designierter Nachfolger für sich verbuchen können. Biden, der den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu seit dem Angriff der Hamas im Oktober 2023 sowohl politisch als auch militärisch unterstützt hat, übte kontinuierlich Druck aus, den Konflikt zu beenden, sobald kein Risiko mehr von der Hamas für Israel besteht. Erst nachdem Donald Trump, der erneut in politisches Rampenlicht tritt, der Hamas drastische Konsequenzen androhte, schien der entscheidende Wendepunkt erreicht. Dennoch bleibt die entscheidende Frage offen, ob diese Waffenruhe zu einem dauerhaften Frieden führen wird und ob sich eine Möglichkeit für einen erneuten Friedensprozess eröffnen kann. Die Erfahrungen mit vorangegangenen Waffenstillständen werfen jedoch Schatten über den Optimismus: Eine erste Feuerpause ermöglichte die Freilassung zahlreicher Geiseln, jedoch flammten die Kämpfe bald darauf wieder auf. Solange Netanjahu und die derzeitige Führung der Hamas die Zügel in den Händen halten, könnte sich die Geschichte wiederholen.