20. November, 2024

Quartalszahlen 2024

Wacker Neuson am Limit: Krise trifft Baubranche hart

Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson kämpft mit sinkenden Umsätzen und Gewinnen. Ein schwacher Markt zwingt das Unternehmen zu harten Einschnitten und einer neuen Prognose.

Wacker Neuson am Limit: Krise trifft Baubranche hart
Der Baumaschinenhersteller kämpft mit Umsatzeinbruch und sinkenden Margen. Sind Sparmaßnahmen genug, um das Ruder herumzureißen?

Einbruch bei Wacker Neuson: Wo bleibt die Nachfrage?

Wacker Neuson, ein führender Hersteller von Baumaschinen, erlebt ein schwieriges Jahr. Die zuletzt veröffentlichten Geschäftszahlen sprechen eine klare Sprache: Ein Umsatzrückgang von 20 Prozent im vergangenen Quartal und ein Einbruch des Betriebsgewinns um fast zwei Drittel auf magere 24,7 Millionen Euro zwingen das Unternehmen zum Handeln.

Quelle: Eulerpool

Die Gewinnmarge, einst ein Aushängeschild des Unternehmens, fiel von stolzen 9,8 Prozent auf nur noch 4,8 Prozent. Es ist ein markantes Signal für eine Branche, die mit anhaltend schwacher Nachfrage in allen Regionen kämpft.

Prognose nach unten korrigiert

Der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr ist entsprechend düster. Statt der ursprünglich prognostizierten 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro Umsatz erwartet Wacker Neuson nur noch einen Jahresumsatz zwischen 2,2 und 2,3 Milliarden Euro.

Auch die Gewinnmarge musste das Unternehmen senken: Von ursprünglich 6 bis 7 Prozent verbleibt ein korrigiertes Ziel von 5,5 bis 6,5 Prozent. Eine Trendwende vor Jahresende? Laut Unternehmensführung unwahrscheinlich.

Sparprogramm als letzte Rettung?

Um gegenzusteuern, hat Wacker Neuson ein umfangreiches Sparprogramm ins Leben gerufen. Dieses umfasst unter anderem Einsparungen in der Verwaltung, eine striktere Kontrolle der operativen Kosten und möglicherweise Anpassungen im Personalbereich.

Der Fokus liegt darauf, die Effizienz in der gesamten Wertschöpfungskette zu steigern. Doch der Erfolg solcher Maßnahmen ist alles andere als garantiert – insbesondere in einem Markt, der sich nicht erholen will.

Ein globaler Einbruch

Besonders alarmierend: Der Rückgang der Nachfrage betrifft alle Regionen gleichermaßen. Weder Europa noch Amerika oder Asien zeigen Anzeichen für eine Erholung. Bauprojekte werden verschoben oder gestrichen, und selbst Infrastrukturmaßnahmen, die üblicherweise als Stabilisator wirken, bleiben aus.

Experten warnen, dass dies nicht nur ein kurzfristiges Phänomen sein könnte. Der globale Bausektor leidet unter steigenden Kosten und Zurückhaltung bei Investitionen.

Wacker Neuson ist nicht allein. Der gesamte Baumaschinensektor sieht sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Doch während Wettbewerber wie Caterpillar oder Komatsu auf breiter aufgestellte Geschäftsmodelle setzen, ist Wacker Neuson stärker auf den Bausektor fokussiert – eine Abhängigkeit, die sich in der aktuellen Krise besonders deutlich zeigt.