08. September, 2024

Märkte

Wacker Chemie zeigt vorsichtigen Optimismus trotz herausforderndem Marktumfeld

Wacker Chemie zeigt vorsichtigen Optimismus trotz herausforderndem Marktumfeld

Wacker Chemie zeigt sich inmitten eines weiterhin herausfordernden Geschäftsumfeldes etwas optimistischer. "Die Auftragslage in der chemischen Industrie hat sich verbessert und in einigen Bereichen sehen wir eine steigende Nachfrage", gab Konzernchef Christian Hartel bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen bekannt. Besonders im Bereich Silikone, beispielsweise für Industrielacke, Beschichtungen und Textilien, lief das Geschäft zuletzt gut. Dagegen stand das Geschäft mit Polysilizium für die Solarindustrie unter erheblichem Druck. Hartel bestätigte dennoch die Jahresziele und erwartet den operativen Gewinn nun in der oberen Hälfte der angekündigten Spanne. Für das Jahr 2024 peilt Hartel einen Umsatz von 6 bis 6,5 Milliarden Euro an, wovon 600 bis 800 Millionen Euro als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erzielt werden sollen. Die durchschnittliche Analystenschätzung liegt bereits eher am oberen Ende dieser Gewinnspanne. Trotz dieser positiven Signale sank der Aktienkurs von Wacker Chemie in einem insgesamt leicht erholten Markt um mehr als vier Prozent auf 97,18 Euro. Laut Analyst Chetan Udeshi von der Bank JPMorgan hat Wacker Chemie das Gewinnziel besser an die Markterwartungen angepasst. Er hob zudem das Polysilizium-Geschäft hervor: Zwar brach der operative Gewinn im Jahresvergleich ein, erholte sich jedoch im Vergleich zum Vorquartal. Wacker Chemie führte dies auf höhere durchschnittliche Verkaufspreise – da nichts mehr zu den niedrigen heimischen China-Preisen verkauft wurde – und auf niedrigere Energiekosten zurück. Während das Solar-Polysilizium-Geschäft schwächelte, liefen die Geschäfte mit Polysilizium für die Herstellung von Computerchips hingegen gut. Insgesamt erzielte Wacker Chemie im zweiten Quartal bei einem Umsatzrückgang von 16 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro ein Ebitda von gut 160 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, übertraf jedoch die Erwartungen der Analysten. Der Überschuss fiel um mehr als 70 Prozent auf 34,8 Millionen Euro.