Das dritte Quartal brachte für WACKER CHEMIE keinen Aufschwung, aber auch keine Enttäuschung – der MDax-Konzern sieht sich trotz eines fordernden Geschäftsumfelds auf Kurs, seine Jahresziele zu erreichen.
Mit einem Umsatzrückgang von rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielte WACKER CHEMIE knapp 1,43 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag stabil bei 152 Millionen Euro, was den Erwartungen des Marktes jedoch etwas hinterherhinkt.
Die Nachfrage im Solarsektor bleibt herausfordernd und belastet die Erträge des Unternehmens, das zu den weltweit führenden Herstellern von Polysilizium zählt.
Schwäche in der Solarindustrie drückt aufs Ergebnis
Polysilizium, ein Grundstoff für die Solarindustrie, erwies sich als Schwachpunkt im dritten Quartal. Rückläufige Absätze in diesem Bereich trugen maßgeblich zum verhaltenen Umsatz bei.
Die Chemiebranche, ohnehin unter Druck durch globale wirtschaftliche Unsicherheiten und verhaltene Nachfrage, spürt besonders die Auswirkungen in der Solar- und Automobilindustrie, wie Konzernchef Christian Hartel erläutert:
„Das wirtschaftliche Umfeld und die Nachfragesituation in der Chemiebranche sind nach wie vor herausfordernd.“
Die Schwierigkeiten in der Automobilbranche und der Bauwirtschaft, zwei wichtige Abnehmerbereiche für chemische Produkte, hinterlassen ebenfalls ihre Spuren. In diesen Sektoren haben viele Unternehmen ihre Produktion aufgrund rückläufiger Nachfrage und gestiegener Rohstoffpreise zurückgefahren, was den Absatz von Spezialchemikalien und Materialien dämpft.
Jahresziele im Fokus
Christian Hartel bleibt dennoch optimistisch. Für das Gesamtjahr 2024 peilt WACKER CHEMIE weiterhin ein operatives Ergebnis (Ebitda) in der oberen Hälfte der Spanne von 600 bis 800 Millionen Euro an.
Beim Umsatz strebt das Unternehmen 6 bis 6,5 Milliarden Euro an – eine Zielsetzung, die aufgrund des konjunkturellen Drucks ehrgeizig, aber erreichbar erscheint.
Das Unternehmen geht davon aus, dass saisonale Effekte und eine leichte Verbesserung der Nachfrage im Schlussquartal dazu beitragen könnten, die Jahresziele zu stützen.
Der konservative Optimismus des Managements wird jedoch begleitet von Vorsicht, da die globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin volatil bleiben.
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Langfristiger Blick auf die Märkte
Trotz der Herausforderungen investiert WACKER CHEMIE kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, um in zukunftsträchtigen Märkten wie der Halbleiter- und Batterieindustrie weiter Fuß zu fassen.
Der Chemiekonzern setzt auf Innovationen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben und unabhängiger von zyklischen Schwankungen in spezifischen Sektoren zu werden.