Für jede amerikanische Firma ist es eine prestigeträchtige Leistung, in den S&P 500 aufgenommen zu werden. Dieser Index unterliegt strengen Auswahlkriterien: Unternehmen müssen eine Marktkapitalisierung von mindestens 18 Milliarden Dollar aufweisen und positive Gewinne erwirtschaften. Selbst dann liegt die Aufnahme im Ermessen eines spezialisierten Komitees, das den Index vierteljährlich neu gewichtet.
Der S&P 500 Growth Index erhebt höhere Anforderungen und filtert die besten Aktien aus dem regulären S&P 500 heraus. Er umfasst derzeit lediglich 231 Unternehmen und übertrifft den S&P 500 regelmäßig in der Performance.
Der Vanguard S&P 500 Growth ETF (NYSEMKT: VOOG) spiegelt die Performance des Growth Index wider, da er ähnliche Aktien hält und eine ähnliche Portfoliogewichtung aufweist. Anleger, die 350 Dollar übrig haben, können getrost in diesen ETF investieren, wenn sie auf das Jahr 2025 blicken.
Beide Indizes sind nach Marktkapitalisierung gewichtet, weshalb größere Aktien einen größeren Einfluss auf ihre Performance haben. Der Technologiesektor ist der dominanteste der 11 verschiedenen Sektoren im S&P 500 mit einem Anteil von 31%.
Der Growth Index wählt Aktien anhand ihres Momentums und des Umsatzwachstums der zugrunde liegenden Unternehmen aus. Da Technologiegiganten wie Nvidia häufig die Marktführerschaft übernehmen, überrascht es nicht, dass der Growth Index mit 49,9% eine hohe Gewichtung im Technologiesektor aufweist.
Tatsächlich stammen die meisten der zehn größten Positionen im Vanguard S&P 500 Growth ETF aus der Technologiebranche und haben eine deutlich höhere Gewichtung als im regulären S&P 500.
Jedes dieser Top-10-Unternehmen schafft derzeit durch die Entwicklung und Implementierung von Künstlicher Intelligenz (KI) Wert. Sogar Eli Lilly, ein biopharmazeutisches Unternehmen, hat Partnerschaften mit Start-ups wie OpenAI geschlossen, um neue Arzneimittel und Therapien zu entwickeln.
Tesla, bekannt als Hersteller von Elektrofahrzeugen, entwickelt ebenfalls KI zur Steuerung seiner autonomen Fahrsoftware. Apple könnte durch seine mehr als 2,2 Milliarden aktiven Geräte weltweit bald zum größten KI-Lieferanten für Verbraucher avancieren. Ähnlich treiben Microsoft, Amazon und Alphabet ihre eigenen KI-Modelle und Cloud-Computing-Dienste voran, wodurch sie wesentliche Akteure im KI-Bereich sind.
Nvidia entwirft die leistungsstärksten Grafikprozessoren (GPUs) der Halbleiterindustrie für Rechenzentren, die im Zentrum dieser KI-Revolution stehen. Die Nachfrage nach diesen Chips ist groß, da nahezu jeder Technologie-Riese die Chancen im KI-Bereich nutzen möchte.
Im Jahr 2024 hat der Vanguard S&P 500 Growth ETF bisher 27,6% zugelegt und übertrifft damit die 21,5% des S&P 500. Die Top-10-Bestände haben in diesem Jahr im Durchschnitt 43,7% an Rendite erwirtschaftet, weshalb der Growth Index naturgemäß besser abschneidet.
Dieser Trend setzt sich langfristig fort: Seit seiner Einführung im Jahr 2010 hat der ETF eine durchschnittliche jährliche Rendite von 16% erzielt, im Vergleich zu 13,7% beim S&P 500. Regelmäßiges Rebalancing hält den ETF auf Kurs, indem leistungsschwache Aktien ausgetauscht werden.
Nur in Zeiten, in denen Dividendenaktien Wachstumstitel übertreffen, könnte der S&P 500 besser abschneiden, was jedoch selten vorkommt. Über die letzten zehn Jahre gesehen, haben Wachstumsaktien den Dividendenaktien nur einmal den Einzug ins Hintertreffen gewährt.
Deshalb erscheint der Vanguard ETF als attraktive Investition für 2025. Investoren sollten jedoch immer eine langfristige Perspektive einnehmen, da der Unterschied in den Renditen zwischen dem ETF und dem S&P 500 durch den Zinseszinseffekt erheblich sein kann.