Wenn politische Entscheidungsträger für die Interessen von Unternehmen eintreten, betonen sie oft die Bedeutung kleinerer Betriebe. Diese rhetorische Strategie ist politisch klug, denn Handwerker und Gärtner genießen bei der Öffentlichkeit vielleicht mehr Sympathie als Tech-Giganten oder Investmentfonds. Wirtschaftlich betrachtet wäre jedoch die Förderung großer Konzerne entscheidender für das Wachstum.
Der Gedanke, sich um die Gewinnspanne von Unternehmen wie Google zu sorgen, mag ungewöhnlich klingen, ist jedoch von erheblicher wirtschaftlicher Relevanz. Große Unternehmen, definiert als solche mit 250 oder mehr Angestellten, stellen zwar nur 0,15 Prozent der britischen Unternehmenslandschaft, tragen aber 40 Prozent zur Beschäftigung und 48 Prozent zum Umsatz bei – dies ohne Einbeziehung von Finanz- und Versicherungsriesen, deren Umsätze schwerer zu fassen sind.
Der Einfluss dieser Unternehmensgiganten auf die britische Wirtschaft ist unverhältnismäßig groß.
Diese Erkenntnis ist nicht überraschend. Forschungen bestätigen, dass größere Firmen in der Regel produktiver sind: Sie profitieren von Skaleneffekten, können in neue Technologien und Qualifikationen investieren, haben leichteren Zugang zu Finanzmitteln und können Innovationen unterstützen, auch wenn sie anfänglich unrentabel sind.
Die Produktivitätsunterschiede sind so ausgeprägt, dass Forscher der Bank of Canada einst feststellten, dass die Hälfte des Produktivitätsgefälles zwischen kanadischen und amerikanischen Herstellern durch Größenunterschiede zu erklären ist. Interessanterweise fiel der Produktivitätsrückgang in Großbritannien in den 1970er Jahren mit einer Abnahme der Dichte großer Unternehmen zusammen.
Die Größe eines Unternehmens spielt daher eine entscheidende Rolle.
Manche argumentieren, dass die Kausalität umgekehrt ist – Unternehmen wachsen, weil sie produktiver sind. Doch die Forschung weist in eine andere Richtung. Und die gute Nachricht: Die Möglichkeit, große Teile der Wirtschaft durch die Förderung großer Unternehmen zu beeinflussen, ist nicht stark davon abhängig, warum diese produktiver sind.
Kleinere Firmen hingegen weisen eine größere Varianz auf. Politische Analysten, die über das britische "Produktivitätsrätsel" grübeln, stellten früh fest, dass Großbritannien einen "langen Schwanz" relativ unproduktiver kleiner Firmen hat. Zum Beispiel fanden sich 90 Prozent der am wenigsten produktiven 10 Prozent der Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten. Besonders im verarbeitenden Gewerbe, wo Größe entscheidend ist, zeigte sich diese Schwäche.