20. Januar, 2025

Reichtum

Wachsende Kluft: Superreiche florieren, Armut stagniert

Wachsende Kluft: Superreiche florieren, Armut stagniert

Der jüngste Bericht der Entwicklungsorganisation Oxfam sorgt für Aufsehen: Das Vermögen der Superreichen wächst in rasantem Tempo, während die weltweite Armut nahezu unverändert bleibt. Er beleuchtet die beeindruckende Zahl von 2.769 Milliardären weltweit, von denen allein im vergangenen Jahr 204 hinzugekommen sind. Gleichzeitig steigt beunruhigenderweise die Zahl der Hungernden weiter an.

Oxfams Analyse greift auf eine Vielzahl von Datenquellen zurück, darunter Forbes-Schätzungen und Statistiken aus dem UBS-Weltvermögensreport. Ihre Schlussfolgerung ist ernüchternd: Das Gesamtvermögen der Milliardäre könnte die astronomische Marke von fünf Billionen Dollar in den nächsten zehn Jahren erreichen. Im vergangenen Jahr steigerte sich das Vermögen der Superreichen dreimal so stark wie im Jahr zuvor und wuchs von 13 auf 15 Billionen US-Dollar.

Die ungleiche Verteilung des Reichtums zeigt sich eindrucksvoll: Allein die zehn reichsten Milliardäre verzeichneten einen täglichen Zuwachs von durchschnittlich 100 Millionen US-Dollar. Auch Deutschland nimmt eine umstrittene Position ein. Mit 130 Milliardären verzeichnete das Land einen Zuwachs von neun neuen Mitgliedern in diesem exklusiven Club. Ihr kumuliertes Vermögen beträgt mittlerweile stolze 625,4 Milliarden US-Dollar.

Dabei offenbart sich eine besonders hohe Erbrelevanz: 71 Prozent des Vermögens deutscher Milliardäre stammen aus Erbschaften – im weltweiten Vergleich ein absoluter Spitzenwert. Oxfam kritisiert die damit einhergehende Ungerechtigkeit, da Superreiche oft weniger Steuern zahlen als der durchschnittliche Bürger. Die Organisation fordert die künftige Regierung auf, eine angemessene Vermögensbesteuerung einzuführen. Bereits Parteien wie SPD und Grüne haben ähnliche Forderungen in ihrem Programm.

Doch die wachsende Wirtschaftsmacht der Milliardäre hat weitreichendere Konsequenzen. Die damit einhergehende politische Einflussnahme bedroht die Demokratie, warnt Oxfam. Ein Paradebeispiel für diese bedenkliche Verbindung von Reichtum und Macht zeigt sich bei der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump, der unter anderem von Elon Musk, dem reichsten Mann der Welt, unterstützt wurde.