Der jüngste Ausfall des Unterseekabels Estlink 2 zwischen Estland und Finnland ruft die baltischen und nordischen Staaten auf den Plan. Sie planen, die Überwachung der Schiffsaktivitäten in der Ostsee zu intensivieren, um die Energieinfrastruktur besser zu schützen. Litauens Premierminister Gintautas Paluckas erläuterte, dass ein Aktionsplan entwickelt werde, der sowohl die Verfolgung von Schiffsrouten als auch die Bewertung der damit verbundenen Risiken umfasse. Hierbei soll der Einsatz technischer Mittel eine tragende Rolle spielen.
Besondere Aufmerksamkeit widmet Litauen dem Vorfall, wie Energieminister Zygimantas Vaiciunas erklärte. Das Land plant zusätzliche Überwachungsmaßnahmen nach der Beschädigung des Estlink 2. Bereits im Dezember hatte die Regierung in Vilnius beschlossen, von 2025 an die Sicherheitsbehörden mit dem verstärkten Schutz wichtiger Energieversorgungsanlagen zu betrauen. Zuletzt war die Stromverbindung vorübergehend unterbrochen. Finnland vermutet Sabotage hinter dem Vorfall und hält den auf den Cookinseln registrierten Öltanker "Eagle S" fest. Es wird angenommen, dass dessen Anker den Schaden am Kabel verursacht haben könnte. Um Weihnachten gab es zudem Berichte über Störungen an Kommunikationskabeln in der Ostsee.
Die Vorkommnisse haben in Litauen und anderen Anrainerstaaten der Ostsee eine erhöhte Wachsamkeit ausgelöst. Mehrfach kam es in der jüngeren Vergangenheit zu Ausfällen und Störungen von Stromkabeln, Gaspipelines und Telekommunikationsverbindungen. Premierminister Paluckas unterstrich die Notwendigkeit, auch Offshore-Windparks stärker abzusichern. Er warnte, dass die Schäden an Stromkabeln enorme volkswirtschaftliche Kosten nach sich ziehen könnten, indem sie zu dickeren Stromrechnungen führen, die sich in "Dutzenden bis Hunderten Millionen Euro" summieren könnten.