01. Oktober, 2024

Wirtschaft

VW-Werk in Osnabrück bangt um seine Zukunft

VW-Werk in Osnabrück bangt um seine Zukunft

Die Aussicht auf einen neuen Großauftrag für das VW-Werk in Osnabrück hat sich zerschlagen. Ein VW-Sprecher bestätigte, dass aufgrund des schwierigen China-Geschäfts von Porsche eine sogenannte Überlauffertigung für Elektrofahrzeuge dort nicht mehr möglich sei. Ursprünglich war geplant, ab 2026 die Elektro-Nachfolger der bisher dort gebauten Porsche-Modelle in Osnabrück zu fertigen. Dies sollte die Produktionskapazitäten im Porsche-Stammwerk in Stuttgart entlasten.

Mit dem Wegfall dieses Folgeauftrags steht der Standort ab Frühjahr 2026 ohne neues Produktionsmodell da. Der kleine VW-Standort mit seinen 2.300 Beschäftigten verdient gegenwärtig hauptsächlich an Porsche-Aufträgen. Seit April 2022 werden dort die Verbrenner-Modelle Porsche Cayman und Boxster montiert. Zusätzlich läuft auch das VW T-Roc-Cabrio, dessen Produktion ebenfalls im Frühjahr 2026 ausläuft. Welche Zukunft das Werk danach hat, soll im kommenden Herbst entschieden werden. Ein VW-Sprecher erklärte, dass die Belegung des Werks Teil der jährlichen Planungsrunde sei.

Dieser Rückschlag belastet Volkswagen angesichts ohnehin hoher Kosten und geringer Auslastung weiter. Betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen sind für den Konzern keine Tabus mehr. Die Unsicherheit über die Zukunft lässt die Belegschaft in Osnabrück um ihre Jobs bangen. Das Werk, das nach der Insolvenz des Auftragsfertigers Karmann 2009 zu Volkswagen kam, ist das zweitkleinste des Automobilkonzerns.