Die Gewerkschaft plant, durch Maßnahmen wie den Verzicht auf Boni Einsparungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zu erzielen. Dabei scheint sie in einer anderen Realität zu agieren als das Management, welches durch eine Reduzierung der Entgelte im Haustarif um zehn Prozent zwei Milliarden Euro einsparen möchte. Diese Gehälter sind jedoch nur ein Aspekt der umfassenderen Schwierigkeiten, denen sich die Branche weltweit gegenübersieht.
Die globale Automobilindustrie steht vor einer möglichen Stagnation. Chinesische Hersteller drängen auf den europäischen Markt, während unter Donald Trumps Einfluss der Protektionismus zunehmen könnte. Gleichzeitig muss Volkswagen immense Summen in neue Technologien investieren. Das Unternehmen könnte grundsätzlich jeden Cent gut gebrauchen, sieht sich jedoch in der unglücklichen Lage mit Fabriken konfrontiert zu sein, die mit Unterauslastung zu kämpfen haben.
Anstatt auf umstrittene Kompromisse zu setzen, benötigt VW tiefgreifende Maßnahmen, um die Zukunft des Konzerns zu sichern. Wolfsburg muss mutige Schritte in Richtung einer nachhaltigen und profitablen Neuausrichtung einleiten, um sich den Herausforderungen der kommenden Jahre zu stellen.