22. Dezember, 2024

Wirtschaft

VW in der Zwickmühle: Einschnitte in Sachsen belasten Region und Politik

VW in der Zwickmühle: Einschnitte in Sachsen belasten Region und Politik

Die kürzlich verkündeten Einsparmaßnahmen von Volkswagen in seinen sächsischen Standorten werfen trotz vermiedener Streiks und drohender Entlassungen ihre Schatten voraus. Der Autoexperte Werner Olle vom Chemnitz Automotive Institute prognostiziert erhebliche negative Auswirkungen auf die Region und weist auf die Bedrohung für das Netz an Zulieferern und Dienstleistern hin. Während die Verhandlungen mit der IG Metall zunächst Arbeitskämpfe verhinderten, bleibt die weihnachtliche Stimmung getrübt: Der erzielte Kompromiss beinhaltet den Abbau von insgesamt 35.000 Arbeitsplätzen deutschlandweit.

Die Zukunft der VW-Standorte im Freistaat bleibt ungewiss. Während das Unternehmen versichert, dass die Fabriken weiterlaufen, wird das Ende der Fahrzeugproduktion in der Gläsernen Manufaktur in Dresden bis Ende 2025 zur Realität. Dort wird derzeit mit etwa 330 Mitarbeitern der ID.3 montiert. Ein Alternativkonzept für die Nachfolge wird dringend benötigt. Auch das Werk in Zwickau muss sich neu ausrichten, da es die Produktion von ID-Modellen und des Cupra born abgibt. Der Audi Q4 e-tron bleibt jedoch weiterhin Teil der Produktionslinie, bleibt allerdings mit einer reduzierten Kapazität bestehen. Für das Chemnitzer Motorenwerk sind keine unmittelbaren Veränderungen vorgesehen.

Olle spricht von einschneidenden Veränderungen und betont: 'Ab 2026 beginnen die Umstrukturierungen; ab 2027 konzentriert sich Zwickau nur noch auf eine Produktionslinie für Audi-Elektroautos.' Dies bedeutet einen signifikanten Verlust an Vielfalt in der Produktion.

Politischer Widerstand formiert sich ebenfalls schnell. Alexander Krauß, Vorsitzender des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA, kritisiert den erzielten Kompromiss als unausgewogen und fordert ein klares Bekenntnis zu den sächsischen Standorten. Sabine Zimmermann von der BSW-Landtagsfraktion teilt die Sorgen und verlangt schnellstmögliche Alternativen wie ein Zukunftskonzept für Dresden und nennt das geplante Batterie-Recycling-Projekt in Zwickau unsicher in Bezug auf die Sicherung von Arbeitsplätzen.