Der Volkswagen-Konzern steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen, die nun zu einer deutlichen Senkung der Ergebnisprognose für das laufende Jahr geführt haben.
Die Belastungen, hauptsächlich verursacht durch die Premiumtochter Audi und deren Schwierigkeiten mit der Nachfrage nach Elektro-SUVs in Brüssel, zwingen den Automobilriesen zu einer Anpassung seiner finanziellen Erwartungen.
Tiefgreifende finanzielle Einbußen bei Audi
Die Problematik konzentriert sich insbesondere auf das Audi-Werk in Brüssel, wo die Nachfrage nach der Q8 e-tron-Modellfamilie weit hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Die daraus resultierende Entscheidung, möglicherweise den Betrieb in Brüssel zu schließen oder umzubauen, hat zu einer unerwarteten Belastung von 1,7 Milliarden Euro geführt.
Zusätzlich zu den bereits eingeplanten 0,9 Milliarden Euro für den Personalabbau bei der Kernmarke VW, summieren sich die Gesamtbelastungen auf erhebliche 2,6 Milliarden Euro.
Aktienkurse unter Druck
Die Nachricht von der Prognosesenkung und den damit verbundenen finanziellen Belastungen hat unmittelbare Auswirkungen auf die Börse.
Die Vorzugsaktien von Volkswagen gaben nachbörslich um 1,6 Prozent nach, während auch die Aktien der Porsche SE, der Dachholding der Eigentümerfamilien Porsche und Piech, einen Rückgang von 0,63 Prozent verzeichneten.
Operative Margen gesenkt
Volkswagen musste seine Erwartungen an die operative Marge nach unten korrigieren: Statt der ursprünglich prognostizierten 7,0 bis 7,5 Prozent vom Umsatz wird nun mit einer Marge von nur noch 6,5 bis 7,0 Prozent gerechnet.
Diese Korrektur reflektiert die erheblichen finanziellen Herausforderungen, mit denen der Konzern konfrontiert ist.
Weitere Herausforderungen
Neben den Problemen bei Audi sieht sich Volkswagen weiteren finanziellen Belastungen gegenüber, darunter Währungsverluste aus der Aufgabe der Geschäfte der Volkswagen Bank in Russland und die geplante Schließung des Gasturbinengeschäfts der VW-Tochter MAN Energy Solutions, welche von der Bundesregierung aus Sicherheitsgründen verboten wurde.
Ausblick und strategische Maßnahmen
Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Volkswagen optimistisch, was die allgemeinen Geschäftsaussichten betrifft. Der Konzern rechnet weiterhin mit einem Anstieg der Fahrzeugauslieferungen um bis zu 3 Prozent und einem Umsatzwachstum von bis zu 5 Prozent.
Die vollständigen Auswirkungen der finanziellen Belastungen und die Effektivität der eingeleiteten Gegenmaßnahmen werden jedoch erst in den kommenden Quartalen sichtbar werden.