18. September, 2024

Automobile

VW-Aufsichtsrat plädiert für Flexibilisierung der CO2-Ziele der EU

VW-Aufsichtsrat plädiert für Flexibilisierung der CO2-Ziele der EU

Hans Dieter Pötsch, der Aufsichtsratsvorsitzende von Volkswagen sowie Vorstandsvorsitzender der Porsche Automobil Holding, hat an die EU appelliert, die bestehenden CO2-Flottenziele zu überarbeiten. Nach seinen Worten bleibt die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in Europa deutlich hinter den Erwartungen zurück. Auf den 'Wiener Elektrotagen' betonte er, dass die Elektromobilität zwar die Zukunft sei, aber mehr Zeit für ihre Durchsetzung brauche. Daher fordert er, die CO2-Ziele für 2025, 2030 und 2035 entsprechend anzupassen.

Hintergrund dieser Forderung ist der mehrstufige Plan der EU zur Reduktion des CO2-Ausstoßes von Neuwagen. Ab 2025 sollen die Flottenziele um 15 Prozent sinken, was nur durch einen höheren Anteil an Elektroautos zu erreichen ist, die den CO2-Durchschnittswert senken. Das Verfehlen dieser Ziele könnte hohe Strafzahlungen für die Hersteller zur Folge haben.

Pötsch kritisiert, dass die Politik der Industrie Vorgaben gemacht habe, ohne die notwendige Infrastruktur bereitzustellen oder die Akzeptanz der Verbraucher zu berücksichtigen. Um die Elektromobilität erfolgreich zu etablieren, seien mehr öffentliche Unterstützung und weniger verwirrende Diskussionen über Elektro- und Verbrennertechnologie notwendig. Klarheit und Verlässlichkeit in Europa seien unabdingbar.

Bereits mehrere führende Vertreter der Automobilindustrie haben ähnliche Forderungen geäußert. BMW-Chef Oliver Zipse verlangte schon im Frühjahr eine Anpassung der Zielvorgaben, und auch VW-Vorstandschef Oliver Blume fordert 'angemessene CO2-Ziele'. Blume räumte Anfang August ein, dass bei den zukünftigen Flottenzielen noch Lücken zu schließen seien und dass Strafen für das Verfehlen der Ziele vermieden werden müssten. 'Jeder Euro, der für Strafen bezahlt wird, ist ein schlecht investierter Euro,' so Blume.