21. April, 2025

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Vulcan schreitet mit Geothermie- und Lithium-Projekt in Landau voran

Vulcan schreitet mit Geothermie- und Lithium-Projekt in Landau voran

Das Karlsruher Rohstoffunternehmen Vulcan hat einen bedeutenden Meilenstein in seinem Vorhaben erreicht, eine integrierte Geothermie- und Lithium-Anlage in Landau in der Pfalz zu errichten. Nachdem der Stadtrat den Bebauungsplan für das geplante Gewerbegebiet genehmigt hat, können die bereits eingereichten Bauanträge geprüft werden. Ziel des Unternehmens ist es, bis 2030 klimaneutrale Wärme für über eine Million Menschen zu erzeugen und Lithium zur Herstellung von Autobatterien zu gewinnen.

Laut Cris Moreno, dem Geschäftsführer der Vulcan-Gruppe, stellt die Zustimmung des Landauer Stadtrats einen entscheidenden Fortschritt für die erste Phase des Projekts dar. Geplant ist, dass künftig sowohl heißes Industriewasser als auch lithiumreiches Thermalwasser über Pipelines zur Anlage in Landau transportiert werden. Die daraus entstehende klimaneutrale Wärme soll über ein Fernwärmesystem den Haushalten in der Region zugutekommen.

Das Lithium wird aus dem Thermalwasser extrahiert und danach wieder in den Untergrund geleitet, um das Vorprodukt Lithiumchlorid zu gewinnen. Dieses soll in einer zentralen Anlage in Frankfurt-Höchst weiter zu batteriefertigem Lithiumhydroxidmonohydrat verarbeitet werden. Vulcan, das seit seiner Gründung im Jahr 2018 bereits Abnahmeverträge mit namhaften Firmen wie Stellantis, Volkswagen, Renault und LG geschlossen hat, arbeitet seit längerer Zeit an den chemischen und technischen Prozessen.

Die Entscheidung des Stadtrats kommt zu einem günstigen Zeitpunkt: Am 23. Mai trat in der EU ein neues Gesetz zu kritischen Rohstoffen in Kraft, das die Beschaffung wichtiger Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Kupfer reguliert. Dieses Gesetz soll die Abhängigkeit Europas von Lieferanten wie China verringern und lokalen Projekten eine höhere Bedeutung verleihen. Das Bundeswirtschaftsministerium plant zudem, bis 2030 mindestens 100 zusätzliche geothermische Projekte zu initiieren.

Erst kürzlich sicherte sich Vulcan Investitionen in Höhe von 40 Millionen Euro von verschiedenen Unterstützern. Dieses finanzielle Polster gibt dem Unternehmen laut Geschäftsführer Moreno weiteren Aufwind und unterstreicht das enorme Potenzial der Region, sich zu Europas 'E-Valley' zu entwickeln.