Die anstehenden Pläne von Donald Trump zur Reform des amerikanischen Sozialversicherungssystems werfen weitreichende Fragen auf. Trump, der im Januar ins Weiße Haus zurückkehren könnte, hat im Wahlkampf versprochen, die Steuern auf Sozialversicherungsleistungen in seiner zweiten Amtszeit zu senken.
In einem Interview mit "Fox & Friends" im August betonte Trump, dass Senioren durch die aktuellen Besteuerungen stark belastet würden und er dies schnellstmöglich ändern wolle. Für manche Babyboomer könnten diese geringeren Abgaben kurzzeitig höhere monatliche Auszahlungen bedeuten. Doch Experten warnen: die Steuererleichterungen, kombiniert mit weiteren Versprechen von Trump, könnten den nationalen Sozialversicherungsfonds rapide schmälern. Dies wiederum würde vor allem sozial schwächeren Rentnern und jüngeren Generationen, die zukünftig auf diese Leistungen angewiesen sein könnten, erheblich schaden.
Taylor Lee, zertifizierter Finanzplaner bei Belmont Capital Advisors, äußerte, dass die Maßnahmen zwar Rentner unterstützen sollen, aber genau diejenigen treffen könnten, die am stärksten auf die Sozialversicherungsleistungen angewiesen sind. Über 72 Millionen Amerikaner beziehen aktuell Sozialversicherung, wobei der durchschnittliche Zuschuss bei 1.907 Dollar im Monat liegt. Ab 62 Jahren können Amerikaner mit dem Bezug beginnen, während die vollen Leistungen erst ab dem nationalen Rentenalter von 67 zugänglich sind.
Die Finanzlage des Sozialversicherungsfonds ist besorgniserregend. Laut einem Bericht des überparteilichen Committee for a Responsible Federal Budget von Oktober könnten Trumps Versprechen den Fonds innerhalb der nächsten sechs Jahre zahlungsunfähig machen – drei Jahre früher als bisherige Prognosen des Congressional Budget Office. Neben dem Verzicht auf Steuern für Sozialversicherungszahlungen plant Trump auch das Ende der Besteuerung von Trinkgeldern, die Senkung bestimmter Einkommensteuern, Ausweitungen von Deportationen und die Einführung von Zöllen. Ohne zügige Entscheidungen des Kongresses könnte der Sozialversicherungsfonds innerhalb des nächsten Jahrzehnts erschöpft sein.