06. März, 2025

Politik

Vorstoß für Geschlechtergerechtigkeit: DGB fordert entschlosseneres Handeln

Vorstoß für Geschlechtergerechtigkeit: DGB fordert entschlosseneres Handeln

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) appelliert an die neue Bundesregierung, die Gleichberechtigung von Männern und Frauen entschieden voranzutreiben. Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des DGB, betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass Gleichstellung auch in Krisenzeiten oberste Priorität haben muss. Hintergrund der Forderung ist der weiterhin bestehende Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern, der laut Hannack nach wie vor bei 16 Prozent liegt. Am Vorabend des Equal Pay Days, der auf die Entgeltlücke aufmerksam macht, ist dieser Aufruf von besonderer Relevanz.

Trotz Fortschritten, die das Statistische Bundesamt verzeichnet, ist der strukturelle Unterschied bei den Löhnen unverändert geblieben. Die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern hat sich zwar bis 2024 verringert, bleibt aber in der bereinigten Form bei sechs Prozent. Diese Diskrepanz ist oft auf Teilzeitarbeit und die geringere Entlohnung in typischen Frauenberufen zurückzuführen. Weiterhin beeinträchtigen diese Unterschiede auch die Altersvorsorge von Frauen erheblich.

Besondere Kritik übt Hannack an der mangelnden Umsetzung eines Gleichstellungschecks in Gesetzgebungsverfahren. Obwohl im Koalitionsvertrag der Ampelregierung von 2021 verankert, fehlt bis heute eine verbindliche Regelung, die die Auswirkungen neuer Gesetze auf die Geschlechtergerechtigkeit überprüft. Weiterhin warnt sie, dass im neu gewählten Bundestag der Anteil weiblicher Abgeordneter auf 32 Prozent sinken wird – ein Rückschritt gegenüber der vorherigen Legislaturperiode, als der Anteil bei 35,7 Prozent lag.

Dieses Ungleichgewicht in der politischen Vertretung veranschaulicht die Notwendigkeit eines stärkeren politischen Engagements für die Rechte und die Förderung von Frauen in Deutschland.