Der jüngste Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer Büffelherde nahe der Berliner Stadtgrenze sorgt trotz intensiver Untersuchungen für Ratlosigkeit bei den Behörden. Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich die Krankheit auf andere Tierbestände in der Region ausgebreitet hat. Um eine mögliche Ausbreitung zu kontrollieren, laufen umfangreiche Probennahmen und Transportverbote wurden verhängt.
Agrarministerin Hanka Mittelstädt betont, die Eindämmung der Seuche habe oberste Priorität. In den betroffenen und angrenzenden Gebieten werden Tiere intensiv überwacht, um jegliche Risiken zu minimieren. Sogar der Berliner Zoo und Tierpark bleiben vorsorglich geschlossen. Auch die bevorstehende Agrarmesse Grüne Woche verzichtet auf die Ausstellung bestimmter Tiere. Das Virus wurde erstmals bei Proben aus dem Ort Hönow nachgewiesen. Es besteht der Verdacht, dass die Tiere schon lange infiziert waren, obwohl der genaue Zeitpunkt der Einschleppung unklar ist.
Der Vorfall hat Besorgnis in der landwirtschaftlichen Gemeinschaft ausgelöst; diese hat ohnehin schon mit anderen Seuchen zu kämpfen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir reagierte prompt und berief einen Krisenstab ein, um die Lage zu evaluieren und mit der Agrarbranche zu beraten. Die wirtschaftlichen Konsequenzen könnten dramatisch sein, wie sie bereits 2001 im Zuge einer ähnlichen Krise in Großbritannien zu beobachten waren.
Von zentraler Bedeutung ist es nun, den Infektionsweg nachzuvollziehen. Erste Erkenntnisse dazu werden von den Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts erwartet. Die spekulierten Infektionsquellen reichen von Wildtieren bis zu unachtsam entsorgten Lebensmittelresten von Touristen. Auch der Einsatz von Impfstoffen wird von Agrarministerin Mittelstädt als mögliche Maßnahme in Betracht gezogen, sobald der Virusstamm genau identifiziert ist.