An den Devisenmärkten wachsen die vorsichtigen Wetten gegen asiatische Währungen, während der Dollar durch die Erwartung geringerer Zinssenkungen in den USA an Attraktivität gewinnt. Analysten zeigen sich besorgt über potenzielle US-Zölle, die asiatische Vermögenswerte unter Druck setzen könnten, wie eine aktuelle Umfrage von Reuters enthüllte.
Im Fokus steht dabei der chinesische Yuan, der auf sein tiefstes Niveau seit Juni 2023 gefallen ist, ebenso wie der malaysische Ringgit und die indonesische Rupiah, die beide auf Siebenmonatstiefs notieren. Der Yuan ist besonders empfindlich gegenüber einem starken Dollar und den befürchteten Zollmaßnahmen der USA unter der neuen Präsidentschaft.
Im Vorfeld der Amtseinführung am 20. Januar vermeiden Investoren asiatische Vermögenswerte. Die erwarteten Änderungen in der US-Politik, wie Steuererleichterungen und Zollanhebungen, könnten die US-Preise, Renditen und den Dollar stärken. Vergleichsweise höhere US-Zinsen könnten zudem zu Kapitalabflüssen in Schwellenländern führen.
Wie von DBS-Analysten betont, schränkt das internationale Umfeld die Handlungsmöglichkeiten der Zentralbanken Asiens ein. Die Notenbank der USA hat seit September die Zinsen um 100 Basispunkte gesenkt, was die Auswirkungen auf die asiatischen Märkte verstärkt. Der zunehmende Druck auf die Länder, die nicht so stark exportabhängig sind, könnte deren Preisvolatilität überschaubarer halten.
Die Wetten gegen den Taiwan-Dollar sind so hoch wie seit Mai 2024 nicht mehr, während die indische Rupie auf einem Tiefpunkt seit Juli 2022 liegt. Auch die Singapur-Dollar-Short-Positionen stiegen auf ein Niveau, das seit Oktober 2022 nicht mehr erreicht wurde.
Analysten von Citi erwarten, dass Singapur potentiell weniger direkt von US-Zöllen betroffen wäre, aber dennoch anfällig für indirekte Effekte durch ein langsameres globales Wachstum sei. Als Basisannahme wird erwartet, dass die Monetary Authority of Singapore aufgrund der jüngsten Deflationstrends die geldpolitischen Einstellungen im Januar lockern könnte.