Ein vermeintliches Systemproblem bei Chase Bank sorgte am Wochenende für Aufregung in den sozialen Medien. Auf Plattformen wie TikTok und X kursierten Berichte über eine Möglichkeit, sich durch das Einzahlen von Schecks höhere Geldbeträge auszahlen zu lassen, als tatsächlich auf dem Konto vorhanden waren. Doch die vermeintliche Lücke im System entpuppte sich schnell als illegaler Checkbetrug – eine Praxis, die ernste rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Kimberly Palmer, Expertin für persönliche Finanzen bei NerdWallet, betont: „Dieser virale Chase-Trend ist eine gängige Form von Checkbetrug und ist strafbar.“ Sollten Sie unwissentlich einen gefälschten Scheck einzahlen und das Geld abheben, tragen Sie die Verantwortung für den entstandenen Fehlbetrag. Chase reagierte prompt auf den viralen Trend und erklärte am Donnerstag gegenüber HuffPost: „Wir sind uns dieses Vorfalls bewusst, und er wurde adressiert. Unabhängig davon, was online verbreitet wird, ist das Einzahlen eines gefälschten Schecks und das Abheben der Gelder von Ihrem Konto klarer Betrug.“ Auch Finanzexperten warnen vor den Risiken solcher Praktiken. So erläutert Uziel Gomez, zertifizierter Finanzplaner und ehemaliger Bankangestellter, dass einige Geldautomaten zwar tatsächlich einen Teil der eingezahlten Gelder sofort zugänglich machen, jedoch überprüfe die Bank in den Folgetagen die Verfügbarkeit der Scheckbeträge. Wenn das Konto den Betrag nicht abdeckt, haftet die Person für den abgehobenen Betrag. Willa Williams, akkreditierte Finanzberaterin, rät dazu, die abgehobenen Gelder sofort zurückzugeben, um Gebühren oder rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Die Anzahl der tatsächlich Betroffenen bleibt jedoch unklar, da Chase keine detaillierten Angaben machte. Checkbetrug ist kein neues Phänomen. Im Jahr 2022 wurden rund 680.000 Fälle gemeldet, was nahezu eine Verdopplung im Vergleich zu 2021 darstellt. Ein weiteres häufiges Betrugsschema namens „Check-Kiting“ nutzt die verzögerte Scheckabwicklung zwischen verschiedenen Bankkonten aus, um das Guthaben kurzfristig aufzublähen. Ein bewährter Rat zur Vermeidung solcher Betrugsfälle kommt von der Federal Trade Commission: „Verlassen Sie sich nicht auf das Geld eines Schecks, es sei denn, Sie kennen und vertrauen der Person, mit der Sie es zu tun haben.“ Abschließend sei gesagt: Lassen Sie sich nicht von vermeintlichen „schnell reich werden“-Tricks in sozialen Medien täuschen. Ein erheblicher Anteil junger Erwachsener bezieht seine Finanzberatung aus sozialen Medien, wie eine Umfrage 2023 zeigt. Doch oft enden diese Tipps in finanziellen Verlusten. „Seien Sie vorsichtig, wem Sie in den sozialen Medien folgen“, mahnt Gomez. „Es gibt keinen schnellen und einfachen Weg, um Geld zu verdienen.“