Im komplexen Geflecht des US-amerikanischen Gesundheitssystems versteckt sich ein Detail, das schnell teuer werden kann: die verspätete Anmeldung bei Medicare. Wer zu zögerlich ist, muss mit spürbaren finanziellen Konsequenzen rechnen. Der sogenannte "Initial Enrollment Period" öffnet ein sechsmonatiges Zeitfenster rund um den 65. Geburtstag, in dem man erstmalig die Möglichkeit hat, sich für Medicare anzumelden. Diejenigen, die diese Frist nicht nutzen, riskieren eine saftige Strafgebühr. Diese entfällt nur, wenn währenddessen eine andere wesentliche Krankenversicherung, etwa über den Arbeitgeber oder den Ehepartner, besteht. Doch kein Grund zur Panik: Nach dem Ende eines solchen Versicherungsschutzes greift eine "Special Enrollment Period", die eine zweimonatige Schonfrist bietet. Wer dennoch in diesen Zeiträumen nicht handelt, sieht sich zusätzlichen Kosten gegenüber: Die Prämien für Medicare Part A und Part B erhöhen sich jährlich um zehn Prozent. Besonders langanhaltend wird der Schmerz bei Part B – er begleitet den Versicherten lebenslang, es sei denn, ein Medicare Savings Program schafft Abhilfe. Der Clou: Die Strafe resultiert aus der gesamten Zeit ohne Versicherung, nicht nur der monatlichen Verzögerung. Der Part D verhängt eine weitere Strafzahlung von einem Prozent pro verpasstem Monat. Ebenso wie Part B ist dieser Aufschlag dauerhaft – sie verfolgt den Kunden auf seinem gesamten Medicare-Weg. Wer demnach mit dem Gedanken spielt, die Anmeldung nach hinten zu verschieben, sollte sich der Konsequenzen bewusst sein. Eine vorausschauende Finanzplanung, etwa mit Unterstützung eines Beraters, kann helfen, diese Stolperfallen zu meiden und den Ruhestand finanziell abgesichert zu genießen.