Rohit Chopra, der Direktor des Consumer Financial Protection Bureau, schlägt Alarm: Kreditkartenanbieter maximieren ihre Gewinnmargen auf Kosten der Verbraucher. Mit Blick auf seine möglicherweise bald endende Amtszeit scheint Chopra entschlossener denn je, seine verbleibende Zeit im Amt zu nutzen, um der Kreditkartenbranche den Kampf anzusagen.
Neue Maßnahmen des CFPB zeigen, dass die Behörde keineswegs stillhält. So wurden Unternehmen kürzlich gewarnt, dass eine Entwertung von Kundenpunkten potenziell illegal sein könnte. Zudem veröffentlichte die Behörde eine Studie, die Einzelhandelskreditkarten wegen ihrer hohen Zinssätze kritisiert. Um Verbrauchern eine neutralere Entscheidungsgrundlage zu bieten, stellte das CFPB ein neues Kreditkartenvergleichstool vor. Dieses soll auf neutraler, von der Behörde gesammelter Datenbasis operieren und damit kommerziellen Angeboten, die oft auf Kickbacks oder Affiliate-Marketing setzen, entgegenwirken.
Chopra betonte in einem Interview, dass die derzeitigen Praktiken der Kreditkartenbranche ein wachsendes Problem darstellen und zusätzliche Regulierungen notwendig sein könnten. Dabei stellt er die Frage in den Raum, ob die gesamte Geschäftsmodells der Anbieter grundlegend problematisch ist oder ob gezielte Einzelmaßnahmen zur Regulierungsverbesserung ausreichen.
Chopra führt das Phänomen des sogenannten "Price Gouging" an, eine Praxis, bei der die Zinsmargen trotz der Zinserhöhungen der Federal Reserve außergewöhnlich stark gestiegen sind. Diese Entwicklung lässt Verbraucher vor steigenden Kosten hadern, wenn sie ihren alltäglichen Einkauf bezahlen.
Eine Kombination aus intransparenten Praktiken und dem steigenden Einfluss von Bonuskarten prägt laut Chopra die gegenwärtige Marktsituation. Die Herausgeber nutzen geänderte Kreditberichterstattungsverfahren, um profitable Kunden vor der Konkurrenz zu verbergen und den Markt weiter zu dominieren. Ein kritischer Blick auf diese Faktoren soll helfen, lang ausstehende Regulierungen zu formulieren und den Verbraucherschutz zu stärken.