Die Ermittlungen rund um die mysteriösen Beschädigungen zweier Kommunikationskabel in der Ostsee nehmen eine überraschende Wendung. Die schwedische Polizei hat die Erlaubnis erhalten, ein mutmaßlich in den Vorfall verwickeltes chinesisches Schiff zu betreten. Chinesische Behörden haben heute auf der "Yi Peng 3" Untersuchungen abgehalten und die schwedischen Behörden dazu eingeladen, in einer beobachtenden Rolle anwesend zu sein. Auch die schwedische Havariekommission wurde in den Prozess involviert. Dabei sollen die Schweden eigenen Angaben zufolge keine unabhängigen Maßnahmen durchführen. Die chinesischen Inspektionen sind nicht Teil der polizeilichen Ermittlungen, die wegen des Verdachts auf Sabotage laufen. Unklar ist nach wie vor, wie es zur Durchtrennung der Kabel zwischen Helsinki und Rostock sowie Schweden und Litauen kommen konnte, die vor rund einem Monat stattfanden. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatte allerdings direkt nach den Vorkommnissen die Möglichkeit einer Sabotage ins Spiel gebracht. Um der Sache auf den Grund zu gehen, haben sich die Polizeibehörden Finnlands, Schwedens und Litauens zu einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe zusammengeschlossen. Das im Kattegat zwischen Dänemark und Schweden ankernde Schiff "Yi Peng 3" steht seit Beginn der Untersuchungen im Mittelpunkt der Betrachtung. Der Frachter geriet unter Verdacht, weil er zum Zeitpunkt der Vorfälle an den kritischen Stellen passiert haben soll. Dies veranlasste die schwedischen Behörden, offizielle Kooperationsanfragen an Peking zu richten. Seitdem wird das Schiff von Patrouillenschiffen aus Deutschland und anderen NATO-Staaten überwacht. Die beschädigten Kabel sind inzwischen repariert worden und im Normalbetrieb, wobei der Betreiber versichert, dass es keine nennenswerten Auswirkungen auf die Verbraucher gegeben habe.