In Erwartung einer potenziellen zweiten Amtszeit von Donald Trump rüsten sich Teile der US-Industrie bereits für die Auswirkungen seiner angekündigten Zollpolitik. Vor allem im Technologiesektor zeichnet sich Unruhe ab, ausgelöst durch Trumps Pläne, umfassende Zölle gegen große Handelspartner wie China, Kanada und Mexiko einzuführen. Bereits in seiner ersten Amtszeit entfachte der damalige Präsident mit ähnlichen Maßnahmen einen Handelskrieg, der die amerikanische Wirtschaft nachhaltig beeinflusste. Obwohl Trump bis zum 20. Januar nicht vereidigt wird, bleiben Details zu den geplanten Zöllen vage. Dennoch handeln Unternehmen, die auf Geschäftsbeziehungen mit China angewiesen sind, um mögliche Nachteile zu vermeiden. Besonders im Fokus stehen zwei führende Hersteller von Halbleitern, die mit einer vorausschauenden Änderung in ihrer Produktionsstrategie aufhorchen lassen. Seit der Einführung von ChatGPT im November 2022 erleben Halbleiter dank der Künstlichen Intelligenz einen Höhenflug und sind zu einer treibenden Kraft in der technologischen Transformation ganzer Branchen geworden. Speziell Nvidia und Advanced Micro Devices, die bedeutendsten Chipproduzenten aus dem Silicon Valley, bereiten sich darauf vor, ihre kommenden Grafikprozessoren noch vor dem 20. Januar, dem Tag der Amtseinführung, auf den Markt zu bringen. Berichten zufolge intensivieren chinesische Zulieferfirmen, die wesentliche Produktionsprozesse im Chipbau für die beiden US-Unternehmen übernehmen, ihre Fertigungsaktivitäten, um noch vor möglichen Zollsteigerungen eine maximale Auslieferungsmenge sicherzustellen. Die geplante Strategie von Nvidia und AMD wird in Fachkreisen als taktischer Zug gewertet, um von der erhöhten Nachfrage und den potenziell steigenden Verbraucherpreisen noch vor den Zolländerungen zu profitieren. Dieses Beispiel zeigt, wie sensibel die Tech-Industrie auf politische Entwicklungen reagiert und proaktiv Anpassungen vornimmt, um etwaige Implikationen zu umgehen und ihren Marktstellungen zu festigen.