Die neueste Kurzfristprognose der Energy Information Administration (EIA) beleuchtet eine weiterhin starke Ölnachfrage für 2025, verweist jedoch darauf, dass sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte sowie 2026 in Richtung Überschuss verschieben wird. Der globale Ölmarkt sieht sich seit der Pandemie einer komplexen Landschaft gegenüber, die durch diverse wirtschaftliche, geopolitische und produktionsrelevante Faktoren geprägt ist.
Die EIA prognostiziert einen Rückgang des Brent-Rohölpreises auf durchschnittlich 74 Dollar pro Barrel im Jahr 2025, was einem Rückgang von 8 % gegenüber 2024 entspricht, und geht davon aus, dass die Preise 2026 weiter auf 66 Dollar pro Barrel fallen werden. Einer der wesentlichen Faktoren, die die Marktnachfrage beeinflussen, ist das anhaltende Wirtschaftswachstum Chinas. Als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hat Chinas Ölnachfrage einen entscheidenden Einfluss auf die globalen Verbrauchsmuster.
Auch geopolitische Ereignisse, die häufig Quelle von Volatilität auf den Ölmärkten sind, bleiben ein wichtiger Faktor für die Prognosen 2025. Trotz internationaler Sanktionen gegen bedeutende Ölproduzenten wie Russland, Iran und Venezuela hat sich der globale Ölmarkt als widerstandsfähig erwiesen. Dies zeigt sich in der anhaltenden Stabilität beim Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage.
In Bezug auf die Produktion prognostiziert die Internationale Energieagentur (IEA) eine robuste Zukunft sowohl für OPEC+ als auch für Nicht-OPEC-Länder. Speziell Saudi-Arabien plant, seine Produktion signifikant zu steigern. Parallel dazu zeigt der Anstieg der Brent-Rohölfutures auf 81 Dollar pro Barrel ein robustes Gesamtbild des Ölmarkts im kommenden Jahr.
Die Nachfrageprojektionen unterstreichen die Erwartung eines stabilen Ölmarktes. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erhöht ihre Schätzung der Ölnachfrage für das vierte Quartal 2024, was auf eine starke Erholung der Verbrauchsmuster hinweist. Insgesamt wird ein langsamer Überschuss erwartet, der die Preise in den Folgejahren senken könnte.
Die EIA zeichnet ein Bild eines ausgewogenen Ölmarktes für 2025, gestützt durch starke Produktionskapazitäten und eine nachhaltige Nachfrage insbesondere aus China. Diese Stabilität fördert nicht nur planbare Energiekosten, sondern auch industrielles Wachstum. Weiterhin bleiben geopolitische Spannungen und Sanktionen Variablen, die den Markt beeinflussen könnten, jedoch scheint die inhärente Widerstandsfähigkeit des Marktes aufrechterhalten zu werden.
Trotz der positiven Aussichten könnten einige Risiken die Stabilität herausfordern. Um international starke Wirtschaftsresultate zu sichern, bleibt die Widerstandsfähigkeit des Ölmarktes ein entscheidender Faktor. Die Wechselwirkung zwischen Produktionssteigerungen und nachhaltiger Nachfrage legt eine relativ stabile Marktsituation für 2025 nahe.