Der Immobilienriese Vonovia meldet für das Jahr 2024 wieder einen Verlust, plant jedoch optimistisch mit einem Gewinn für das aktuelle Jahr. Der Verlust von 962 Millionen Euro resultiert aus einer erneuten Abwertung des Immobilienportfolios, die zuvor 2023 zu einem gewaltigen Minus von 6,8 Milliarden Euro geführt hatte. Trotz dieses Rückschlags konnte die Aktie von Vonovia im frühen Handel leicht zulegen.
Unternehmenschef Rolf Buch sieht positiv in die Zukunft und erklärt, dass sich der Wert der Immobilien stabilisiert hat. Nach einem Rückgang in der ersten Jahreshälfte 2024 zeigten die letzten sechs Monate einen leichten Anstieg. Buch betont optimistisch, dass Vonovia die Krise schneller als erwartet überwunden hat und sich nun wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren kann. Trotz Schuldenverkäufen im Milliardenbereich, um die Gesamtschulden zu senken, plant das Unternehmen seine Führungsposition mit neuen Perspektiven zu stärken.
Für 2025 erwartet Vonovia ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,7 bis 2,8 Milliarden Euro und einen Vorsteuergewinn von 1,75 bis 1,85 Milliarden Euro. Für 2024 ist eine Dividende von 1,22 Euro je Aktie vorgesehen, höher als von vielen Experten erwartet. Die Nachfrage nach Wohnraum in Ballungszentren bietet Vonovia günstige Marktbedingungen, und die Mieten stiegen auf durchschnittlich 8,01 Euro pro Quadratmeter.
Trotz eines Anstiegs des bereinigten EBITDA um 1,6 Prozent litt der bereinigte Vorsteuergewinn unter höheren Zinsaufwendungen. Die Vonovia-Aktie sieht sich aufgrund steigender Anleihezinsen starken Turbulenzen ausgesetzt. Die Ankündigungen der Bundesregierung wirken direkt auf den Immobilienmarkt ein, wobei die langfristigen Folgen für Preise und Finanzierung volatil bleiben könnten. Buch unterstrich, dass das Wachstum weiter fortgesetzt wird, wobei kapitalintensive Initiativen langsamer und weniger kapitalintensive schneller umgesetzt werden sollen.
Im Zuge seiner Wachstumsstrategie plant Vonovia in den kommenden Jahren vermehrt Investitionen, etwa in serielle Sanierungen und Neubauten. Bis 2028 sollen Investitionen auf bis zu zwei Milliarden Euro jährlich verdoppeln und der Neubau wieder aufgenommen werden. Indem sich das Unternehmen auf nicht sanierte Bestände fokussiert, strebt es an, nachhaltig Wachstumsmöglichkeiten zu erschließen. Vonovia besitzt derzeit etwa 540.000 Wohnungen in ganz Europa, darunter in Deutschland, Schweden und Österreich.