Nach einem verheißungsvollen Start in den Handelstag verzeichnete die Vonovia-Aktie einen merklichen Rückgang, der sie bis zum Vormittag mit einem Minus von 1,5 Prozent auf 25,15 Euro beförderte. Damit reiht sich das Wertpapier direkt hinter Rheinmetall als zweitgrößter Verlierer im DAX ein und markiert zugleich den tiefsten Stand seit April.
Der größte Wohnimmobilienbetreiber Deutschlands hatte im vergangenen Jahr wiederholt Verluste hinnehmen müssen, geht jedoch für das laufende Jahr von einer positiven Entwicklung aus. Der Konzern plant mit einem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 2,7 und 2,8 Milliarden Euro sowie einem bereinigten Vorsteuergewinn von 1,75 bis 1,85 Milliarden Euro.
Steigende Kapitalmarktrenditen schüren jedoch Unsicherheiten und werfen Schatten auf die Einschätzung des deutschen Immobilienmarktes sowie der Bewertung von Portfolios. Insbesondere die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erzielte jüngst mit 2,90 Prozent ihren höchsten Wert seit Oktober 2023.
Für die Immobilienbranche bedeuten diese Zinsanstiege höhere Kosten bei Investitionen und Zukäufen sowie potenziell geringere Portfoliobewertungen. Auch potenzielle Käufer sehen sich angesichts höherer Finanzierungskosten mit erschwerten Bedingungen bei Portfolioverkäufen konfrontiert.
Positiv kommentiert Analyst Neil Green von JPMorgan die mittel- bis langfristigen Ziele von Vonovia. Das Unternehmen zeigte sich in Bezug auf Mietwachstumsaussichten optimistischer und veröffentlichte ehrgeizige Prognosen für das Wachstum des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebt) für die Jahre 2024 bis 2028. Diese neuen Annahmen wurden als besonders bedeutsam hervorgehoben.