Der renommierte Immobilienmakler Von Poll Immobilien steht vor einem möglichen Eigentümerwechsel. Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG), die seit 2018 einen Mehrheitsanteil von rund 80 Prozent hält, plant, ihre Anteile an der Frankfurter Firma zu veräußern. Dies wurde in einer gemeinsamen Stellungnahme beider Unternehmen, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, bekannt gegeben. Ziel sei es, einen Partner zu finden, der die Digitalisierung und Internationalisierung des Maklers voranbringt.
Im Jahr 2024 erreichte Von Poll Immobilien mit einem Umsatz von über 149 Millionen Euro das erfolgreichste Geschäftsjahr seiner Geschichte. Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, betonte die Notwendigkeit, mit einem starken Partner neue Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen.
DBAG-Vorstandsmitglied Tom Alzin versicherte, dass die Suche nach einem geeigneten Käufer in enger Kooperation mit dem Management von Von Poll erfolgt. Momentan sondiert eine beauftragte Investmentbank potenzielle Interessenten für den geplanten Verkauf.
Gegründet im Jahr 2000, unterhält Von Poll Immobilien über 400 Standorte in Deutschland sowie weiteren europäischen Ländern wie Österreich, Frankreich und Italien. Mit einem Fokus auf hochpreisige Immobilien steht das Unternehmen in direktem Wettbewerb mit Engel & Völkers. Trotz des Besitzerwechsels soll die bestehende Geschäftsführung weiterhin die Leitung beibehalten und die Expansion in Europa vorantreiben.
Diese geplante Transaktion wäre die erste bedeutende Veränderung im deutschen Maklermarkt seit 2021, als der Finanzinvestor Permira die Kontrolle über Engel & Völkers übernahm. Damals betrug die Bewertung des Unternehmens rund 700 Millionen Euro bei einem Anteilsverbleib von knapp 40 Prozent in den Händen der Völkers-Familie und Teilen der Geschäftsleitung.