In einer charmanten neuen Werbekampagne der Browser Company, die ihren vielversprechenden KI-Browser Dia vorstellt, zeigt CEO Josh Miller, wie simple zwischenmenschliche Interaktionen zu etwas Digitalisiertem und Unpersönlichem umgeformt werden. Miller, auf der Suche nach Geschenken für seine Schwestern, holt zunächst den Rat seiner Frau ein – nicht direkt, sondern über einen KI-Chatbot. Dieser sendet eine E-Mail an seine Frau, Valerie, die eher dem Ton eines Geschäftsschreibens ähnelt. Diese Episode verdeutlicht auf ungewollte Weise einen wesentlichen Kritikpunkt, der zunehmend gegen künstliche Intelligenz vorgebracht wird: Während tech-affine Unternehmen AI-Systeme anpreisen, verdeutlicht die Technologie oft, wie sie uns von echten menschlichen Erfahrungen trennt. Der Schritt von der persönlichen Kommunikation zur Abstraktion über Maschinen wird geradezu greifbar. Die Erzählweise der Werbung, die eigentlich die Effizienz und den Kontext verstehenden Fähigkeiten von Dia hervorheben wollte, entblößt unbeabsichtigt die Entfremdung, die AI in unserem täglichen Leben erzeugen kann. Auch wenn Miller den AI-Prompt hätte wärmer gestalten können, lenkt dies von dem grundlegenden Aspekt ab: Das echte Gespräch hat nie stattgefunden. Der AI-Browser hat eine menschliche Geste der Herzlichkeit in einen unpersönlichen Austausch verwandelt und damit dargestellt, wie stark künstliche Intelligenz das Verständnis von Verbindung abstrahiert. Diese Geschichte ist kein Einzelfall, sondern ein Thema, das sich durch zahlreiche AI-Werbekampagnen des letzten Jahres zieht. Die Intention, technologische Fortschritte wie das Durchsuchen und Kontextsverstehen mehrerer Webseiten hervorzuheben, überschattet die oft unbeabsichtigte Darstellung der Entfremdung.