Schwedens Volvo Group bleibt standhaft gegenüber den protektionistischen Drohungen der neuen US-Regierung unter Präsident Trump und setzt ihre Pläne für eine neue Schwerlastwagenfabrik in Monterrey, Mexiko, unbeirrt um. CEO Martin Lundstedt bekräftigte in einem Gespräch mit Reuters das Vorhaben, in das rund 700 Millionen US-Dollar investiert werden sollen. Dies, obwohl Trump angedeutet hat, hohe Importzölle auf Waren aus Mexiko und Kanada erheben zu wollen, um gegen illegale Einwanderung und den Fentanyl-Schmuggel vorzugehen.
Die Fabrik, ein strategischer Wachstumshebel in Nordamerika für den Lkw-Hersteller, dessen Umsatz hier zu rund 30 Prozent generiert wird, soll ab 2026 den Betrieb aufnehmen. Neben den USA sollen auch Mexiko, Kanada und Lateinamerika beliefert werden können. Lundstedt bleibt gelassen und hebt hervor, dass die geplante Anlage die bestehenden US-Standorte nicht ersetzen wird.
Sollten die US-Zölle umgesetzt werden, legt Volvo Flexibilität an den Tag. Je nach Fortschritt der Tarife könnte der Export der in Mexiko produzierten Fahrzeuge in die USA angepasst werden. Derzeit produzieren die US-Werke von Volvo 100% der in Amerika verkauften Lkws, und auch die Erweiterung dieser Kapazitäten in Virginia, Maryland und Pennsylvania steht weiterhin im Fokus.
Eric Smith von AlixPartners betont, dass Volvo als einziger unter den großen Nordamerika-Akteuren wie Daimler Trucks North America, PACCAR und TRATON bislang keinen Standort in Mexiko hat. Ein weiterer Schritt, um die Präsenz in Mexiko auszubauen, liegt somit nahe.
Abseits von Handelsdebatten hält Volvo auch an seinen Plänen für die grüne Zukunft fest. Die Eröffnung eines Batteriewerks in Schweden wird jedoch etwas später erwartet, als zuvor angekündigt. Ursprünglich war die Produktionsaufnahme für 2029-2030 geplant, die Fertigstellung verzögert sich aber um ein bis zwei Jahre.
Volvo will seine führende Rolle im Segment emissionsfreier Fahrzeuge stärken und passt seine Strategie an wechselnde Marktbedingungen an.