12. Februar, 2025

Automobile

Volvo in der Preisfalle – Wie lange kann der schwedische Autobauer noch gegenhalten?

Nach einem schwachen vierten Quartal blickt Volvo skeptisch auf das kommende Jahr. Die Nachfrage wächst langsamer, der Wettbewerb verschärft sich, und Preissenkungen im gesamten Sektor sind kaum zu vermeiden.

Volvo in der Preisfalle – Wie lange kann der schwedische Autobauer noch gegenhalten?
Die große Frage: Kann Volvo trotz sinkender Margen seine Marktposition behaupten?

Volvo im Rückwärtsgang – Preisdruck belastet Gewinne

Es war eine deutliche Ansage von Volvo-Chef Jim Rowan: 2025 wird kein einfaches Jahr für die Automobilindustrie. Nach einem schwächeren vierten Quartal erwartet der schwedische Autobauer zunehmenden Druck auf die Preise und damit auch auf die Profitabilität.

Der Betriebsgewinn fiel von 5,4 Milliarden auf 3,9 Milliarden schwedische Kronen – eine Einbuße von rund 28 Prozent. Zwar war eine Abschreibung von 1,7 Milliarden Kronen auf das Batterie-Joint-Venture Novo Energy darin enthalten, doch auch ohne diesen Sondereffekt zeigt sich: Die Profitabilität gerät zunehmend unter Druck.

Volvo ist dabei nicht allein. Die gesamte Branche kämpft mit einer schwächelnden Nachfrage und aggressivem Wettbewerb – insbesondere durch chinesische Hersteller, die mit günstigeren Elektroautos den Markt aufmischen.

Preiskampf unvermeidlich – was bedeutet das für die Branche?

Volvo geht davon aus, dass sich das Marktwachstum verlangsamt und gleichzeitig der Preiskampf zunimmt. Das könnte bedeuten, dass Hersteller mit hohen Produktionskosten und teuren Elektrostrategien ihre Margen nicht mehr halten können.

Drei Faktoren verstärken diesen Druck:

  1. Chinesische Konkurrenz: Geely, BYD & Co. setzen mit günstigen, gut ausgestatteten Elektroautos etablierte Hersteller unter Zugzwang. Wer konkurrenzfähig bleiben will, muss mit den Preisen runter.
  2. Nachlassende Kaufprämien: In vielen Märkten laufen staatliche Förderungen für E-Autos aus – das erschwert den Absatz und zwingt Hersteller zu Rabatten.
  3. Steigende Produktionskosten: Höhere Rohstoff- und Batteriekosten belasten die Gewinnspannen, während Kunden aufgrund der Inflation preissensibler werden.

Volvo versucht, mit einer stabilen Betriebsgewinnmarge von sieben bis acht Prozent gegenzuhalten – ob das unter diesen Bedingungen gelingt, bleibt jedoch fraglich.

Batterie-Problem: Das Joint Venture belastet die Bilanz

Ein zusätzlicher Dämpfer für Volvo ist die milliardenschwere Abschreibung auf das Batterie-Joint-Venture Novo Energy. Die Batteriekosten bleiben ein entscheidender Faktor in der Elektrostrategie, und viele Hersteller kämpfen mit steigenden Investitionen in eigene Zellfabriken. Dass Volvo hier bereits Wertberichtigungen vornehmen musste, zeigt, dass sich die Rentabilität von E-Autos schwieriger darstellt als erhofft.

Volvo steht vor einem schwierigen Jahr. Der Markt wächst nicht mehr so schnell, die Margen geraten unter Druck, und der Preiskampf in der Branche nimmt zu. Gleichzeitig ist klar: Wer nicht mitzieht, verliert Marktanteile.