Das autonome Flugtaxi-Startup Volocopter könnte von einem strategischen Manöver des chinesischen Investors Geely profitieren. Berichten zufolge führt der Mischkonzern Gespräche über die Übernahme des Unternehmens, um es vor einer drohenden Insolvenz zu bewahren. Geely, der bereits seit 2019 als Partner und Anteilseigner involviert ist, könnte durch die neue Finanzspritze von rund 90 Millionen Euro eine beherrschende Stellung einnehmen und so weiter handlungsfähige Grundlagen schaffen.
Bereits in der Vergangenheit hatte Volocopter mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen. Trotz Anträgen war staatliche Unterstützung aus Baden-Württemberg oder Bayern ausgeblieben. Die vorhandene Finanzierung wird aufrechterhalten durch private Investitionen, was zur Sicherung der rund 650 Arbeitsplätze in Bruchsal beiträgt. CEO Dirk Hoke, der im Frühjahr nächsten Jahres seine Position aufgibt, kritisierte wiederholt das mangelnde Engagement der Politik. Zuletzt musste Volocopter seine ambitionierten Pläne für die Olympischen Spiele in Paris aufgeben und sich mit Demonstrationsflügen begnügen.
Auch der bayrische Elektroflug-Pionier Lilium, ebenfalls von finanziellen Turbulenzen betroffen, steht im Fokus. Der jüngste Antrag auf Eigenverwaltung zeugt von den allgemeinen Herausforderungen der Branche. Die Grünen verweigerten eine Bürgschaft für einen benötigten Kredit, was ein Umdenken im politischen Umgang mit der aufstrebenden Technologie verdeutlicht. Studien mahnen zur Vorsicht: Der bisherige Nutzen von Flugtaxis wird kritischer gesehen, insbesondere im Vergleich zu E-Autos hinsichtlich Emissionen und Reisekosten.