Nach der erfolgreichen Übernahme durch den chinesischen Konzern Wanfeng schlägt der Flugtaxi-Pionier Volocopter ein neues Kapitel auf. In enger Zusammenarbeit mit der österreichischen Tochter Diamond Aircraft wird die Produktion am Standort Bruchsal bei Karlsruhe weitergeführt und neu organisiert. Der Fokus liegt nun verstärkt auf der Kostensenkung und dem Erreichen der entscheidenden Musterzulassung für den kommerziellen Flugbetrieb. Die Firmengeschichte von Volocopter, die im Jahr 2011 ihren Anfang nahm, erlebt somit einen Wendepunkt, wobei 185 Mitarbeiter weiterhin beschäftigt bleiben. Der Erwerb von Volocopter wurde vor kurzem durch eine offizielle Börsenmitteilung seitens Wanfeng bekanntgegeben. Diamond Aircraft, im vollständigen Besitz von Wanfeng, erweist sich als maßgeblicher strategischer Partner. Insolvenzverwalter Tobias Wahl sieht hierin großes Potenzial, die bisherigen Errungenschaften von Volocopter weiterzuentwickeln. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Diamond Aircraft Group, Bin Chen, bekräftigte das Bestreben, das Portfolio mit den innovativen Flugtaxi-Modellen von Volocopter zu erweitern. Insbesondere im süddeutschen Raum hat das Start-up Vorhaben für den Einsatz in der Luftrettung entwickelt, wenngleich bislang die essenzielle Musterzulassung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit aussteht. Aufgrund fehlender finanzieller Unterstützung sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene in Deutschland sah sich Volocopter gezwungen, Ende Dezember den Insolvenzantrag zu stellen – ein Schritt, der schließlich Anfang März umgesetzt wurde und zur Freisetzung von circa 450 Mitarbeitern führte. Auch der Mitbewerber Lilium aus Bayern sieht sich derzeit mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert und musste erneut Insolvenz anmelden.
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Volocopter: Strategische Neuausrichtung durch Wanfeng-Übernahme
