Die geplanten Einsparungen beim deutschen Automobilhersteller Volkswagen (VW) werfen tiefe Schatten auf die ostdeutsche Region Sachsen. Nach intensiven Verhandlungen mit den Gewerkschaften hat VW einen bedeutenden Kompromiss erzielt, der zwar Streiks abwendet, jedoch nicht ohne negative Aussichten für die Belegschaften bleibt, wie der Automobil-Experte Werner Olle vom Chemnitzer Automotive Institute der dpa berichtete. Olle betonte, dass die Einigung wichtig sei, um Arbeitskampfmaßnahmen zu verhindern. Dennoch sei es ungewiss, ob das Weihnachtsfest daher ungetrübt verlaufen könne. Er wies darauf hin, dass Sachsen trotz seiner Rolle als Vorreiter der E-Mobilität für VW nun vor Herausforderungen steht, nachdem das Unternehmen Kürzungen in der Region angekündigt hat. VW plant, bis 2030 mehr als 35.000 Stellen abzubauen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die sogenannte Gläserne Manufaktur in Dresden, wo 330 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird die Fahrzeugproduktion Ende 2025 einstellen. Zudem wird das Werk in Zwickau, in dem derzeit 9.200 Personen tätig sind, ab 2027 nur noch Elektrofahrzeuge von Audi fertigen. Diese schwierigen Verhandlungen zwischen VW und den Arbeitnehmervertretern, die längsten in der Geschichte des Unternehmens laut IG Metall, zogen sich über Wochen hin. Die Gewerkschaften hatten bereits im Dezember mit Streiks Druck aufgebaut, um die Schließung von bis zu drei der zehn Werke in Deutschland abzuwenden. Hinter den Einschnitten stehen die Herausforderungen hoher Arbeitskosten in Deutschland sowie die gesteigerte Konkurrenz aus China und der Übergang zur Elektromobilität. VW sieht sich gezwungen, höhere Gewinnspannen zu erzielen, um die Kernmarke VW wettbewerbsfähig zu halten und notwendige Investitionen zu finanzieren.