Volkswagen steht vor einer hitzigen Tarifdebatte: Der Betriebsrat des Konzerns widerspricht vehement den geforderten Gehaltskürzungen. In einer Sonderausgabe der Betriebsratszeitung 'Mitbestimmen', die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wird betont, dass Personalkosten lediglich 17 Prozent der Gesamtkosten ausmachen und deren alleinige Fokussierung als unfair bezeichnet.
Besonders auffällig ist der geringe Unterschied zwischen dem VW-Haustarif und dem branchenüblichen Tarifvertrag, wie der Betriebsrat aufzeigt: Ingenieure starten bei VW mit einem Jahresgehalt von 69.280,50 Euro, während der Flächentarif 67.715,00 Euro vorsieht. Dies bedeutet einen Unterschied von nur 2,3 Prozent. Auch Produktionsmitarbeiter liegen mit ihren Gehältern bei VW nahe am Branchentarif, wie die Vergleiche zeigen.
Doch VW drängt in der aktuellen Tarifrunde auf eine Senkung der Löhne um 10 Prozent und plant zusätzliche Kürzungen bei Zulagen und Boni, einschließlich Prämien für langjährige Betriebszugehörigkeit. Im Gegensatz dazu fordert die IG Metall eine Lohnerhöhung um 7 Prozent. Wichtig in diesem Kontext ist der VW-Haustarif, der für etwa 120.000 Beschäftigte an den sechs großen Standorten in Niedersachsen und Hessen Anwendung findet. Am 21. November sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden.