Volkswagen hat im vergangenen Jahr den Großteil seiner 21-prozentigen Beteiligung am schwedischen Batteriehersteller Northvolt abgeschrieben. Insidern zufolge geschah dies noch bevor Northvolt den Antrag auf Insolvenz nach Chapter 11 einreichte. Diese Abschreibungen erfolgen über mehrere Phasen seit elf Monaten und sollen den finanziellen Gesamtergebnissen von Volkswagen nicht deutlich schaden. Für Volkswagen, das mit Schwierigkeiten in China und einer sinkenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen kämpft, stellt die Fehlinvestition in Northvolt dennoch eine weitere Herausforderung dar. Der Konzern hatte im Jahr 2019 zunächst 900 Millionen Euro in Northvolt investiert, was ihm einen Sitz im Vorstand sicherte, und im November nochmals 500 Millionen Euro beigesteuert. Marken wie Porsche, Audi und Scania wurden Kunden von Northvolt. In der Insolvenzliste ist VW als zweitgrößter Gläubiger mit einer wandelbaren Anleihe über 355 Millionen Dollar aufgeführt. Das Unternehmen bewertete Ende 2023 seinen Anteil an Northvolt mit 693 Millionen Euro. Auch andere große Investoren, darunter Fonds von Goldman Sachs, sind von dem Zusammenbruch des Batterieherstellers betroffen und planen weitere Abschreibungen. Laut Financial Times könnte Goldman Sachs fast 900 Millionen Dollar an Wert abschreiben. Die Europäische Kommission warnte, dass EU-Steuerzahler Hunderte Millionen Verluste hinnehmen müssten, da das Unternehmen von der EU garantierte Kredite in Höhe von 313 Millionen Dollar erhielt. Northvolt hatte sich ambitionierte Ziele gesetzt, die jedoch an Produktionsengpässen in seinem Werk in Skellefteå scheiterten. Zum Zeitpunkt der Insolvenz verfügte das Unternehmen nur über 30 Millionen Dollar in bar und 5,8 Milliarden Dollar Schulden. Quellen berichten, dass VW aufgrund eigener Herausforderungen und mangelndem Vertrauen in Northvolts Sanierungspläne, beschloss, keine weiteren Investitionen zu tätigen.