Volkswagen hat beschlossen, seine umstrittene Produktionsstätte in der chinesischen Region Xinjiang zu verlassen. Gemeinsam mit seinem chinesischen Partner SAIC wird der deutsche Automobilhersteller das Werk an einen staatlichen Käufer aus Shanghai veräußern. Konkret soll die Anlage an die Shanghai Motor Vehicle Inspection Certification (SMVIC), eine Tochtergesellschaft der staatseigenen Shanghai Lingang Development Group, übergehen. Obwohl der genaue Wert der Transaktion noch unbekannt ist, markiert dieser Schritt für Volkswagen ein Ende seiner Präsenz in Xinjiang. Das Engagement des Unternehmens in der Region war in den vergangenen Jahren vermehrt in die Kritik geraten, nachdem Menschenrechtsgruppen über Missbrauchsfälle, einschließlich Zwangsarbeit in sogenannten Umerziehungslagern, berichteten. Die chinesische Regierung weist diese Vorwürfe zurück. Zusätzlich wird SMVIC die Teststrecken von SAIC/VW in Turpan, Xinjiang und Anting, Shanghai übernehmen. Dennoch bleibt die Partnerschaft zwischen Volkswagen und SAIC weiterhin stark: Die Allianz soll um zehn Jahre bis 2040 verlängert werden, mit dem ambitionierten Ziel, bis 2030 insgesamt 18 neue Modelle auf den Markt zu bringen. Ein offizielles Statement der beteiligten Unternehmen steht noch aus, und weder Volkswagen noch SAIC kommentierten die Angelegenheit umgehend. Volkswagens Sprecher hatte jedoch bereits Anfang des Jahres angedeutet, dass das Unternehmen verschiedene Optionen für seine Zukunft in Xinjiang prüft.