21. Dezember, 2024

Wirtschaft

Volkswagen: Wegweisender Kompromiss im harten Tarifstreit

Volkswagen: Wegweisender Kompromiss im harten Tarifstreit

Volkswagen steht vor einem tiefgreifenden Umbau: Die Zahl der Beschäftigten soll um 35.000 reduziert und die Produktion um 700.000 Fahrzeuge pro Jahr verringert werden. Dieser Schritt, Teil einer Einigung im Konflikt mit der IG Metall, galt als notwendig, um den Konzern zukunftsfähiger zu machen. Nach intensiven Verhandlungen fand der Tarifstreit nun ein Ende, ohne dabei auf Werksschließungen oder betriebsbedingte Kündigungen zurückzugreifen. Kanzler Olaf Scholz lobte die Vereinbarung als „gute, sozial verträgliche Lösung“. Zwar seien die Zeiten schwierig, doch der erreichte Kompromiss sichere für Volkswagen und seine Belegschaft den Weg in eine stabile Zukunft. Erfolg und Klarheit brachte die Einigung, auch wenn harte Zugeständnisse notwendig waren. IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger hob die Bedeutung der Lösung für Beschäftigte, Familien und Regionen hervor. Thomas Schäfer, VW-Markenchef, betonte hingegen die Notwendigkeit schwerer, aber entscheidender Entscheidungen. Die Maßnahmen zielen darauf ab, bis 2030 mehr als 35.000 Stellen, darunter 4.000 in der technischen Entwicklung, sozialverträglich abzubauen. Ausbildungsplätze werden zudem bedarfsgerecht reduziert. VW plant durch diese Maßnahmen eine jährliche Einsparung von 1,5 Milliarden Euro. Eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2030 war eine Schlüsselforderung seitens der IG Metall. Eine Sonderregelung könnte nach Auslauf der Garantie eine Ausschüttung von einer Milliarde Euro an Mitarbeiter zur Folge haben. Standortveränderungen sind unvermeidbar. Während ganze Werkschließungen abgewendet wurden, wird die Produktion der Golf-Modelle nach Mexiko verlagert, und der Fokus in Wolfsburg liegt künftig auf E-Autos. Die Zukunft von Standorten wie Osnabrück und Dresden bleibt ungewiss, wenngleich konkrete Pläne und Alternativen überprüft werden. Bei einer Nullrunde in der Entgeltfrage wird ein Gehaltsplus in einen Fonds geleitet, der flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen soll, wobei eine Überarbeitung des Entgeltsystems für die Zukunft geplant ist.