Die deutsche Automobilbranche steht am Scheideweg, und alle Augen sind auf Volkswagen gerichtet. Schafft es der Gigant aus Wolfsburg nicht, durch den Abbau von Überkapazitäten eine existenzbedrohende Krise abzuwenden, droht ein schwerwiegender Dominoeffekt. Denn nicht nur Volkswagen selbst gerät ins Straucheln, sondern auch die gesamte Zuliefererbranche befindet sich unter immensem Druck und wartet gespannt auf ein Zeichen aus der Führungsetage.
Zulieferer, die ohnehin bereits unter strikten Kostendeckeln arbeiten, könnten gezwungen sein, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Während die Großen der Branche die sprichwörtlichen Gürtel enger schnallen und Standorte sowie Arbeitsplätze gefährden, droht kleineren, oft familiär geführten Betrieben das Aus. Versäumnisse in der Elektromobilität und eine verfehlte Modellpolitik lasten schwer auf den Autobauern und werden zum Stein des Anstoßes für ihre Lieferantenkette.
Doch in dieser Krise trägt auch der Standort Deutschland Mitschuld: hohe Steuern, teure Energie und belastende Bürokratie setzen der Wettbewerbsfähigkeit gewaltig zu. Schnelle, entschlossene Maßnahmen der Politik könnten Abhilfe schaffen und zehntausende Arbeitsplätze sichern. Ein Eingreifen ist gefragt, das sich nicht auf langatmige Gipfeltreffen beschränkt, sondern unmittelbar greift.