28. Oktober, 2024

Wirtschaft

Volkswagen vor großer Herausforderung: Betriebsrat mobilisiert zum Widerstand

Volkswagen vor großer Herausforderung: Betriebsrat mobilisiert zum Widerstand

In einer aufrüttelnden Ankündigung erklärte die Betriebsratsvorsitzende des Automobilgiganten Volkswagen, Daniela Cavallo, dass der Vorstand plant, mehrere Werke in Deutschland zu schließen und zehntausende Arbeitsplätze abzubauen. Während einer Informationsveranstaltung für die Beschäftigten in Wolfsburg betonte Cavallo, dass mindestens drei Standorte vom Schließen bedroht seien und auch die verbleibenden erheblich verkleinert werden sollen. Diese strategischen Veränderungen wurden der Arbeitnehmervertretung kürzlich vom Konzern offengelegt.

Cavallo warnte die Verantwortlichen eindringlich vor einem Konflikt mit der Belegschaft, da mit Ende der Friedenspflicht Ende November auch Streiks auf dem Programm stehen könnten. Die Volkswagen-Vorzugsaktie zeigte unterdessen mittags ein Minus von 0,7 Prozent und notierte bei 91,60 Euro. Angesichts der schwachen Branchenlage und innerbetrieblichen Herausforderungen verlor das Papier bisher in diesem Jahr 18 Prozent an Wert.

Ähnlich düster äußerte sich auch die IG Metall, deren niedersächsischer Bezirksleiter Thorsten Gröger den Erhalt von Standorten und Arbeitsplätzen als unverzichtbar bezeichnete. Besonders das Werk in Osnabrück gilt als gefährdet, nachdem es einen Auftrag von Porsche verlor. Zusätzlich stehen betriebsbedingte Kündigungen im Raum, was den Verlustszenarien von zehntausenden Jobs laut Betriebsrat weiter Nahrung gibt. Ganze Abteilungen könnten geschlossen oder ins Ausland verlagert werden, so Cavallo, die entschlossen äußerte, Salamitaktik und faule Kompromisse nicht zu dulden.

Die Verhandlungen zwischen Konzern und IG Metall stehen am Mittwoch in der zweiten Runde an. Während VW auf Einsparungen beharrt, fordert die IG Metall eine siebenprozentige Lohnerhöhung. Spannungen entstehen zudem durch die von VW geforderte zehnprozentige Lohnkürzung und Nullrunden für die kommenden zwei Jahre. Bisher konnte keine Einigung erzielt werden.