20. September, 2024

Wirtschaft

Volkswagen vor einschneidenden Veränderungen: Sparmaßnahmen und Stellenabbau?

Volkswagen vor einschneidenden Veränderungen: Sparmaßnahmen und Stellenabbau?

Der europäische Automobilgigant Volkswagen steht vor einer großen Bewährungsprobe: Einem Bericht des 'Manager-Magazins' zufolge könnte der Konzern mittelfristig bis zu 30.000 Stellen in Deutschland abbauen. Dies wurde von offizieller Seite bislang jedoch nicht bestätigt. Der Gesamtbetriebsrat bezeichnete diese Zahl sogar als völlig unbegründet. Finanzchef Arno Antlitz plant, die Investitionen für die nächsten fünf Jahre von ursprünglich 170 Milliarden Euro auf 160 Milliarden Euro zu reduzieren.

Das Land Niedersachsen hält 20 Prozent der Stimmrechte an Volkswagen und ist somit der zweitgrößte Anteilseigner des Unternehmens. Eine Konzernsprecherin betonte die Notwendigkeit, die Kosten an deutschen Standorten zu senken, um zukünftige Investitionen zu sichern. Die Einzelheiten dieser Maßnahmen sollen in anstehenden Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern besprochen werden.

Ab dem 25. September treten Volkswagen und die IG Metall in Verhandlungen. Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall bei Volkswagen, forderte Klarheit über die Pläne des Vorstands und warnte, dass die Beschäftigten sich gegen massive Entlassungen zur Wehr setzen würden. Volkswagens Kernmarke VW Pkw kämpft weiterhin mit hohen Kosten. Der Markenchef Thomas Schäfer strebt eine nachhaltige Verbesserung der operativen Rendite auf 6,5 Prozent an.

Konzernchef Oliver Blume schätzt die Sparziele, die teilweise als realistisch erachtet werden, positiv ein. Bereits Ex-Vorstandsmitglied Herbert Diess stieß mit ähnlichen Plänen auf starken Widerstand und musste zurückrudern. Besonders in der Forschung und Entwicklung könnte es zu signifikanten Einschnitten kommen. Bis zu 6.000 der rund 13.000 Beschäftigten könnten betroffen sein.

Volkswagen plant dennoch in neue Technologien, Antriebe, Batterien und Software zu investieren. Im vergangenen Jahr wurden 13,5 Prozent des Umsatzes in Sachanlagen und Forschung investiert. Für 2027 wird jedoch eine Senkung der Investitionsquote auf unter 11 Prozent und bis 2030 sogar auf etwa 9 Prozent angestrebt. Investoren kritisieren seit Langem die hohen Ausgaben, da diese den finanziellen Spielraum für Dividendenzahlungen einschränken.