Volkswagen steht erneut vor entscheidenden Verhandlungen zwischen Unternehmensführung und Arbeitnehmervertretern. Nach einer ergebnislosen 13-stündigen Verhandlungsrunde am Montag setzen beide Seiten die Gespräche in einer intensiven Sitzung am Dienstag fort. Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen geplante Kostensenkungen an deutschen Standorten des Automobilherstellers. Die Gewerkschaften äußerten sich am Montagabend skeptisch darüber, ob die Gespräche am Dienstag zu einer Annäherung der Parteien führen würden oder in einer Pattsituation enden könnten. Ein kritischer Punkt in den Verhandlungen ist die Forderung der Arbeitnehmer, Werksschließungen auszuschließen, während das Management darauf besteht, diese Möglichkeit nicht auszuschließen. Beide Verhandlungsseiten erwarten langwierige Gespräche, um vor Weihnachten eine Einigung zu erzielen und den Konflikt, der die zuvor harmonische Beziehung zwischen Betriebsratschefin Daniela Cavallo und CEO Oliver Blume belastet hat, nicht ins kommende Jahr zu ziehen. Die Gewerkschaften drohen mit bisher beispiellosen Streikmaßnahmen im neuen Jahr, sollte in dieser Woche keine Lösung gefunden werden. „Die Belegschaft möchte nicht in Angst vor Weihnachten treten“, erklärte Betriebsratschefin Daniela Cavallo den Gewerkschaftsmitgliedern vor dem Hotel zu Beginn der Verhandlungen, dem fünften Treffen seit Anfang September.