Der Wolfsburger Automobilgigant Volkswagen bleibt unbeirrt auf seinem Kurs der Rationalisierung und plant weiterhin Werksschließungen in Deutschland, ungeachtet des Widerstandes aus den eigenen Reihen. Laut Markenchef Thomas Schäfer sieht sich das Unternehmen gezwungen, die Produktionskapazitäten zu verringern und sich den veränderten Marktbedingungen anzupassen. Schäfer betonte, dass der Wegfall von Standorten sowohl im Bereich der Fahrzeugproduktion als auch der Komponentenfertigung derzeit unabdingbar sei.
Zusätzliche Brisanz erhält die Situation durch Schäfers Andeutung, dass der bisherige Personalabbau über Altersteilzeit und Aufhebungsangebote nicht ausreichen würde. An konventionellen Verfahren festzuhalten, ginge angesichts der geplanten Neuausrichtung über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren zu langsam vonstatten. Kündigungen sind demnach nicht ausgeschlossen.
In einer Geste der Zustimmung zu den Forderungen von IG Metall signalisierte Schäfer seine Bereitschaft zur Gehaltsreduktion im Management. Bereits seit Jahresbeginn habe es bei den Board-Mitgliedern einen Gehaltsrückgang von fünf Prozent gegeben, ergänzt durch den Verzicht auf Inflationsausgleich und Gehaltserhöhung.
Getrieben von der ergebnislosen Tarifverhandlung kündigte IG Metall kraftvolle Warnstreiks für Anfang Dezember an, um den Druck auf Volkswagen zu erhöhen. Diese Maßnahmen wurden von der Tarifkommission einstimmig beschlossen, wenngleich noch keine konkreten Details zu den Zeitpunkten und betroffenen Werkstätten bekannt gegeben wurden.